Die Grünen behaupten ihre Vormachtstellung im Wahlkreis Leonberg. Aus dem Stand heraus errang ihr neuer Kandidat Peter Seimer 32,75 Prozent (29 124 Stimmen) und toppt damit sogar leicht den Erfolg des bisherigen Abgeordneten Bernd Murschel, der vor fünf Jahren mit 31,9 Prozent den Leonberger Wahlkreis direkt gewonnen hatte. Der 27-Jährige hauptberufliche Steuerfahnder ist bisher jenseits seiner Partei politisch kaum in Erscheinung getreten und hatte vorher noch nie für ein Amt kandiert. Nun zieht er direkt in den Landtag ein.
Das Nachsehen hat abermals Sabine Kurtz von der CDU. Die Landtagsvizepräsidentin schaffte es mit 26 Prozent nur auf den zweiten Platz und liegt damit schlechter als 2016 (27,6 Prozent). Ob sie dennoch den Wiedereinzug ins Landesparlament schafft, stand bei Redaktionsschluss nicht fest. Darauf hoffte am Abend auch Hans Dieter Scheerer von der FDP, der vom landesweiten Aufwärtstrend seiner Partei profitierte und 11,7 Prozent holte.
Die Verluste, die die AfD landesweit hat, spiegeln sich im Ergebnis von Peter Keßler wieder, der mit 8,1 Prozent an die fast 15 Prozent seines Vorgängerkandidaten Miguel Klauß vor fünf Jahren nicht wirklich anknüpfen konnte.
Allerdings ist der Aufschwung, den sich viele Sozialdemokraten von der Kandidatur des 26-Jährigen Jan Hambach erhofften, nicht eingetreten. Der SPD-Fraktionschef im Renninger Gemeinderat und Kreisrat erreichte 10,6 Prozent. Wie schon bei der vergangenen Wahl spielten die Linken keine Rolle. Ihr Kandidat Robert Schacht kam auf 2,3 Prozent.