Es ist ein absolutes Kopf-an-Kopf-Rennen gewesen im Wahlkreis Backnang. Letztlich hat es für Ralf Nentwich zum ersten Direktmandat für die Grünen in der Geschichte des Wahlkreises gereicht. Bisher war dort ausnahmslos Schwarz die bevorzugte Farbe. Zwar blieb Nentwich, zurzeit Leiter des Kreismedienzentrums des Landratsamts, mit 24,5 Prozent der Stimmen deutlich unter dem Landesdurchschnitt der Grünen. Aber auch sein Murrhardter CDU-Gemeinderatskollege Georg Devrikis, der 23,2 Prozent der Stimmen holte, konnte sich dem Trend der Christdemokraten nicht entgegenstemmen – zumal er als Nachfolger des langjährigen Abgeordneten und zwischenzeitlichen Landtagspräsidenten Wilfried Klenk große Fußspuren hätte ausfüllen müssen.
Trotz eines schwachen Ergebnisses der SPD könnte es hingegen Gernot Gruber noch schaffen. Der 58-Jährige, der wie Devrikis und Nentwich aus Murrhardt stammt, lag mit seinen 19 Prozent deutlich über dem Schnitt der Genossen und dürfte wie in den vergangenen zwei Wahlperioden wieder ein Überhangmandat ergattern. Daniel Lindenschmid von der AfD darf sich wohl nur schwache Hoffnungen machen. Die AfD landete im Wahlkreis Backnang hinter der SPD, Lindenschmid holte 12,2 Prozent, deutlich weniger als fünf Jahre zuvor Jörg Meuthen, der auf 19,7 Prozent kam