Mit der Grünen Swantje Sperling hat sich eine Newcomerin das Direktmandat im Wahlkreis Waiblingen gesichert. Die in Remseck geborene, familiär aber auch in Leutenbach verwurzelte Politikwissenschaftlerin holte sich am Sonntag auf Anhieb mehr als 30 Prozent der Stimmen und fuhr damit nicht nur das beste Ergebnis aller Grünen-Kandidaten an Rems und Murr ein. Die 37-Jährige überflügelte sogar ihren Vorgänger Willi Halder, der vor fünf Jahren bei 27,8 Prozent gelandet war.
„Ich bin überglücklich und möchte die beste Abgeordnete sein, die ich sein kann“, sprach sie in einer ersten Reaktion von einem „historischen Erfolg“. Ob das Wahlergebnis ein Signal für eine grün-schwarze Koalition darstellt oder sie eine Chance für eine Ampelregierung sieht, wollte Sperling am Sonntag nicht beantworten. „Wichtig sind die Themen – und nicht das Bauchgefühl“, sagte sie.
Bis weit in die Nacht zittern musste der CDU-Abgeordnete Siegfried Lorek, ob es erneut für einen Sitz im Landtag reicht. „Ich befinde mich in der Todeszone“, sagte der Polizeioberrat zu den eintröpfelnden Ergebnissen – und meinte damit die Frage, ob er bei der Stimmenzahl besser abschneidet als die parteiinterne Konkurrenz. Kurz nach der Schließung der Wahllokale hatte der 43-Jährige noch unter der 22-Prozent-Marke gelegen, drei Stunden später hatte er 25 Prozent erreicht. Das könnte bedeuten, dass der für seine engagierte Arbeit geschätzte CDU-Mann den Wahlkreis Waiblingen weiter im Landtag vertreten darf. „Als Schwabe würde man sagen: Er hat nicht alles falsch gemacht“, dankte Lorek seinen Unterstützern.