Letztes Update:
20210724160217

Verschleiert im Flieger: Corona-Infizierter gibt sich als seine Frau aus

16:01
24.07.2021
In der Kleidung seiner Frau und mit ihrem negativen PCR-Test tritt ein Mann in Indonesien eine Flugreise an. Kurze Zeit später wird er positiv auf das Coronavirus getestet.

Jakarta - In Indonesien hat ein Mann in der Kleidung seiner Frau und mit ihrem negativen PCR-Test eine Flugreise angetreten. Er sei am vergangenen Wochenende vollverschleiert von der Hauptstadt Jakarta auf die knapp 2500 Kilometer entfernte Insel Ternate geflogen, teilte am Freitag der Generaldirektor des Flughafens Halim Perdanakusuma in Jakarta mit. Wie Medien berichteten, wurde der Mann später positiv auf das Coronavirus getestet. Ein Flugbegleiter habe beobachtet, wie der Mann im Flugzeug kurz vorm Aussteigen die Kleidung wechselte und habe daraufhin die Flughafenbehörde alarmiert.

Das viertbevölkerungsreichste Land der Erde gilt derzeit als globaler Corona-Hotspot. Grund ist vor allem die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante. Besonders betroffen sind die Hauptinsel Java und die berühmte Touristeninsel Bali. Am Donnerstag wurden in dem Inselstaat fast 50 000 Neuinfektionen verzeichnet.

Insgesamt haben sich damit mehr als 3 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Die Behörden meldeten außerdem 1149 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

Orban stellt Bedingungen für Annahme von EU-Corona-Hilfen

14:14
24.07.2021
Das sogenannte Kinderschutzgesetz in Ungarn stößt europaweit auf heftige Kritk. Eine Streichung kommt für Ministerpräsident Orban als Voraussetzung für den Corona-Wiederaufbaufonds nicht in Frage.

Budapest - Ungarn will von der EU keine Mittel aus dem Corona-Wiederaufbaufonds annehmen, falls Brüssel dies von einer Abschaffung des Gesetzes zur Einschränkung von Informationen über Homo- und Transsexualität abhängig macht.

Das verfügte Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban in einer Verordnung, die am späten Freitagabend im Ungarischen Gesetzblatt erschienen ist. Die EU-Kommission prüft seit Wochen rechtliche Schritte gegen das Gesetz, weil sich dieses gegen nicht-heterosexuelle Menschen richte.

Die EU-Kommission verzögere die Genehmigung für den ungarischen Corona-Wiederaufbauplan "aufgrund ihrer politischen Ablehnung der nationalen Gesetzgebung zum Schutz der Kinder", heißt es in Orbans Verordnung. Ungarn werde in diesem Zusammenhang nur ein Abkommen akzeptieren, in dem "die Europäische Kommission Ungarn keine Bedingung auferlegt, die für andere Mitgliedstaaten nicht gilt".

Das ungarische Kinderschutzgesetz steht in der Kritik, weil es den Zugang von Kindern zu Informationen über nicht-heterosexuelle Lebensformen verbietet. Dazu plant Orban auch eine Volksbefragung. Die EU-Kommission hat den ungarischen Plan für die Corona-Mittelverwendung bislang noch nicht genehmigt - allerdings gilt dies auch für andere EU-Staaten. Einen expliziten Zusammenhang zu dem umstrittenen ungarischen Gesetz hat die EU-Kommission bislang aber nicht hergestellt.

Mehrere nationale Pläne für die sogenannte Aufbau- und Resilienzfazilität der EU wurden bereits genehmigt, darunter der deutsche. Für Ungarn sind nach derzeitigen Berechnungen rund 7,2 Milliarden Euro vorgesehen.