In klirrend kalter und stürmischer Nacht ist auf einer Bahnstrecke im Kreis Celle ein Regionalzug ausgebremst worden - doch nicht von einer Schneeverwehung, sondern von einem ausgebüxten Jungbullen. Er stoppte den Zug auf seiner Fahrt von Hannover nach Uelzen. Das Jungtier hatte nahe Eschede wohl von einer unzureichend gesicherten Weide den Weg auf die Schienen gefunden. „Auch die elektrischen Weidezäune sind offensichtlich nicht schneesicher“, teilte das Bahnunternehmen Metronom am Dienstag mit.
Der Lokführer informierte demnach die wenigen Fahrgäste, die in der Nacht auf Dienstag unterwegs waren, mit Humor: „Bevor es weiter geht, holen wir für Sie erstmal die Kuh vom Eis.“ Doch das junge Rind ließ sich nicht hetzen und spazierte vor dem Zug in Richtung Uelzen. Der Lokführer folgte den Angaben nach in sicherem Abstand mit Schritttempo - bis das Tier kurz vor dem Bahnhof Unterlüß in die dunkle Nacht verschwand. Woher der Jungbulle kam, blieb unklar.
Für die Reisenden verzögerte sich die Fahrt auf dem knapp zehn Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Eschede und Unterlüß um rund eine halbe Stunde, wie ein Sprecher sagte. Normalerweise schaffe die bis zu 160 Stundenkilometer schnelle Bahn diese Strecke in rund sieben Minuten.