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20210120045708

Städtetag: Zusätzliche Maßnahmen nötig - Mehr Homeoffice

04:53
20.01.2021
Der Deutsche Städtetag hält die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar und die zusätzlichen Maßnahmen in der Corona-Krise für nötig. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Lockerungs- und Öffnungsdiskussionen würden den Menschen zum jetzigen Zeitpunkt falsche Hoffnung geben.» Wir brauchen jetzt noch einmal eine große gemeinsame Kraftanstrengung im Kampf gegen die Pandemie, um die Welle der Infektionen zu brechen.»

Der Corona-Winter sei härter geworden als viele im Herbst gedacht hätten. «Und er wird jetzt auch länger dauern. Doch wir haben nur dann eine Chance, das Virus zu besiegen, wenn wir die zu hohen Infektionszahlen weiter nach unten drücken und die Gefahr durch die Mutationen ernst genug nehmen.»

Deshalb seien die zusätzlichen Maßnahmen nachvollziehbar und nötig. Jung nannte als Beispiele mehr Homeoffice, weniger Kontakte auf der Arbeit und im öffentlichen Nahverkehr und einen besseren Schutz durch wirksamere Masken im Nahverkehr und beim Einkaufen. Darauf hatten sich Bund und Länder am Dienstag verständigt.

Der Leipziger Oberbürgermeister sagte weiter: «Trotzdem hoffen die Menschen natürlich nicht nur auf die Impfungen, sondern auch auf einen Lichtblick für die Zeit nach dem Lockdown. Deshalb begrüßen wir, dass Bund und Länder ein Konzept für eine Öffnungsstrategie erarbeiten wollen.»

Flächendeckende Impfungen seien ein wichtiger Schlüssel, um den Menschen eine Perspektive zu eröffnen. «Die kommunalen Impfzentren sind gut vorbereitet und könnten rasch sehr viele Menschen impfen. Wir gehen davon aus, dass täglich im gesamten Bundesgebiet eine Größenordnung von schätzungsweise 250 000 Impfungen möglich wäre. Das Tempo wird derzeit allerdings stark gedrosselt durch die geringen Impfstoffmengen, die wir bekommen.» Der Lieferengpass bei Pfizer/Biontech bringe die Planung vor Ort durcheinander und mache Terminvergaben schwierig.

Damit sich in den Bussen und Bahnen und am Arbeitsplatz weniger Menschen befinden, bemühe man sich in den Städten, den Nahverkehr so häufig wie möglich fahren zu lassen, so Jung. «Wir appellieren aber auch an die Arbeitgeber, mehr Arbeit im Homeoffice möglich zu machen oder flexible Arbeitszeiten anzubieten. Es ist ein guter Schritt, dass Unternehmen ihren Beschäftigten Homeoffice jetzt ermöglichen müssen, sofern die Tätigkeiten das zulassen. Da muss mehr geschehen als bisher, um stärker Kontakte zu reduzieren.»

Jung sagte, die Städte als Arbeitgeber wollten mit gutem Beispiel vorangehen und den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Homeoffice ermöglichen.

(dpa)

Heil fordert massive Homeoffice-Nutzung und kündigt Kontrollen an

04:52
20.01.2021
Nach den Bund-Länder-Gesprächen hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Beschäftigten und Unternehmen aufgefordert, die neuen Homeoffice-Möglichkeiten massiv zu nutzen. Zugleich warnte er in «Bild live» am Dienstagabend Arbeitgeber davor, die Möglichkeit zum Homeoffice willkürlich abzusagen und kündigte Kontrollen an. «Sie müssen klar sagen, wo es geht - und auch, wo es nicht geht. Wo es möglich ist, sollen sie es ermöglichen und das wird im Zweifelsfall auch von Arbeitsschutzbehörden überprüft.» Von den Beschäftigten erwarte die Regierung, dass sie das Homeoffice im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Anspruch nähmen.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag nach mehrstündigen Verhandlungen darauf geeinigt, dass Arbeitgeber ihren Beschäftigten künftig das Arbeiten im Homeoffice überall dort ermöglichen müssen, wo es die Tätigkeiten zulassen. Dadurch sollen Kontakte am Arbeitsort, aber auch auf dem Weg zur Arbeit, reduziert werden. Ein entsprechender Verordnungsentwurf von Heil - befristet bis zum 15. März - liegt bereits vor.

Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping begrüßte die beschlossenen Homeoffice-Regelungen. «Monatelang hat die Bundesregierung die Last des Infektionsschutz fast komplett auf den Privathaushalten abgeladen. Nun endlich zeigt sie Einsicht», sagte Kipping dem Nachrichtenportal watson. Sie kritisierte: «Die monatelange Weigerung der Regierung auch die Großen, die Arbeitgeberseite, verbindlich für den Infektionsschutz in die Pflicht zu nehmen, ist mitverantwortlich dafür, dass sich der Lockdown für Privathaushalte noch länger ziehen wird.»

(dpa)

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