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FDP pocht auf Beteiligung des Bundestags bei Corona-Maßnahmen

09:06
19.01.2021
FDP-Chef Christian Lindner pocht auf eine stärkere Beteiligung des Bundestags an Entscheidungen über die Corona-Maßnahmen. «Die wesentlichen Fragen müssen im Parlament entschieden werden», sagte er am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». Bei den Maßnahmen, die zur Debatte stünden, gehe es um weitreichende Freiheitsbeschränkungen. Deshalb müsse über die wissenschaftliche Grundlage, aber auch über mögliche mildere Mittel gesprochen werden. Lindner forderte «regionalisierte Maßnahmen, aber nicht pauschal Ausgangssperre».

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) informiere die Fraktionsvorsitzenden am Vormittag in einer Videokonferenz über die Überlegungen. «Das ersetzt aber nicht eine Debatte in der Öffentlichkeit», so Lindner. Merkel berät am Dienstag (14.00 Uhr) mit den Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen.

Die FDP-Fraktion will laut einem Medienbericht die Regierung per Gesetz verpflichten, die Zustimmung des Bundestags vor solchen Beratungen einzuholen. «Beabsichtigt die Bundesregierung bundesweit einheitliche infektionsschutzrechtliche Maßnahmen der Länder im Rahmen der Bund-Länder-Koordination herbeizuführen, ist sie verpflichtet, die Zustimmung des Deutschen Bundestages zuvor einzuholen», zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag) aus einem Gesetzentwurf der Fraktion. «Kann eine Zustimmung wegen Gefahr im Verzug nicht erlangt werden, ist unverzüglich die nachträgliche Genehmigung durch den Deutschen Bundestag einzuholen.»

Fraktionsgeschäftsführer Marco Buschmann sagte mit Blick auf die Beratungen von Kanzlerin und Ministerpräsidenten: «Die Verfassung hat dieses Gremium nicht geregelt, weil sie es nicht kennt.» Diese Lücke müsse geschlossen werden, «denn nur so ist sichergestellt, dass transparent alle Alternativen in Betracht gezogen werden.»

(dpa)

Corona-Pandemie dämpft Verbraucherpreise 2020 stark

09:05
19.01.2021
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im Corona-Jahr 2020 deutlich verlangsamt. Die Inflationsrate lag im Jahresschnitt bei 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Eine niedrigere Rate habe es zuletzt in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 gegeben (+0,3 Prozent). Vor allem stark gefallene Energiepreise und die vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung dämpften die Verbraucherpreise im vergangenen Jahr. Zum Vergleich: Im Jahresschnitt 2019 hatte die Inflationsrate noch 1,4 Prozent betragen.

Im Dezember lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Gegenüber November stiegen sie um 0,5 Prozent. Damit bestätigten die Statistiker vorläufige Daten.

Mit der Corona-Krise und dem globalen Wirtschaftseinbruch waren die Rohölpreise auf den Weltmärkten stark gesunken - das schlug sich in gesunkenen Energiepreisen nieder. Von Juli bis Ende 2020 galten zudem niedrigere Mehrwertsteuersätze in Deutschland. Damit wollte die Bundesregierung in der Corona-Krise den Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur ankurbeln.

(dpa)

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