Als problematisch bezeichnet Tilman Santarius, dass Google, Facebook und andere Tech-Konzerne massiv in die sogenannte harte Infrastruktur investieren – also beispielsweise Unterseekabel, die in der Vergangenheit überwiegend durch die öffentliche Hand finanziert wurden. Es sei bedenklich, so Santarius, wenn Content-Provider gleichzeitig auch die benötigte Infrastruktur betreiben. -mb

Moritz Baumann

Philipp Staab ist Professor am Institut für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und sieht die europäische Variante des digitalen Kapitalismus noch immer im Entstehen. “Es gibt einen Prozess, in dem die Politik versucht so etwas herzustellen. Wobei sie dabei immer darauf angewiesen ist, zu definieren, was eigentlich europäisch ist.” Er sieht einen “Kapitalismus der Rechte” als einen möglichen europäischen Weg. “Da bin ich dann viel weniger pessimistisch, als viele andere Beobachter_innen.” -fw

Felix Winnands

Tilman Santarius, Professor für Sozial-Ökologische Transformation und für Nachhaltige Digitalisierung an der Technischen Universität Berlin, sieht große Unterschiede zwischen der digitalen Entwicklung in den USA und Europa: “Aber vieles ist auch bei uns in Europa ähnlich oder bewegt sich in die Richtung, die wir in den USA schon fortgeschritten sehen. Ein Beispiel ist die Klimaskepsis, die auch durch den Einfluss von Sozialen Medien weiter Raum greift. Diese funktionieren als Echoräume. Und ich möchte nicht, dass sich die Entwicklung in Europa genauso vollzieht.” -fw

Felix Winnands