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Biden siegesgewiss

12:10
05.11.2020
Der ehemalige Obama-Vize Joe Biden gab sich vor seinen Anhängern siegesgewiss. «Jetzt, nach einer langen Nacht des Zählens ist es klar, dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen, die erforderlich sind, um die Präsidentschaft zu gewinnen», sagte Biden vor Anhängern in seinem Heimatort Wilmington. Im Unterschied zu Trump verzichtete der 77-Jährige aber darauf, sich vorab zum Sieger zu erklären. Er bekräftigte: «Wir ruhen nicht, ehe nicht jede Stimme gezählt ist.»

Trump setzte zahlreiche Tweets ab, in denen er über die Stimmauszählung und vermeintlichen Betrug schimpfte. Sein am Dienstagabend noch bestehender Vorsprung sei in einem Bundesstaat nach dem anderen «auf magische Weise verschwunden». In Pennsylvania werde «hart daran gearbeitet», schnell eine halbe Million Stimmen «verschwinden zu lassen». Wie so oft: Beweise brachte er keine. Twitter versah mehrere Nachrichten mit Warnhinweisen wegen «möglicherweise irreführender» Aussagen.

Insgesamt schnitt Trump (74) bei der Wahl deutlich besser ab als nach Umfragen erwartet. Biden verfehlte den von den Demokraten erhofften klaren Sieg und musste sich unter anderem in Florida und Texas dem republikanischen Präsidenten geschlagen geben. Vor der Wahl hatte das Statistikportal «FiveThirtyEight» nur eine Wahrscheinlichkeit von rund zehn Prozent für einen Sieg Trumps errechnet.

Thomas Kurtz

Wo wird es jetzt spannend?

12:00
05.11.2020
 Joe Biden benötigt nur noch 6 Wahlmännerstimmen für die Mehrheit von 270 Stimmen. Diese 6 Stimmen könnte er aus Nevada bekommen.

Nevada: 6 Wahlmännerstimmen - 86 % ausgezählt - Biden hat einen Vorsprung von 28.000 Stimmen

Aktuell sieht es so aus, als hätte er auch noch eine Chance, den Bundesstaat Georgia zu gewinnen, denn hier holt Biden machtig auf.

Georgia: 16 Wahlmännerstimmen - 96 % ausgezählt - Trump führt noch mit 18.000 Stimmen

In North Carolina (15 Wahlmännerstimmen) scheint Trump der Sieger zu sein, in Pennsylvania ist sein Vorsprung auch noch relativ groß. Aber wie sich ja in Wisconsin und Michigan gezeigt hat, können die zumeist später ausgezählten Briefwahlstimmen durchaus noch das Zünglein an der Waage spielen und Trends umkehren.

Thomas Kurtz