Grundsätzlich gilt, dass es in den USA keine Landes- oder Bundeswahlleiter gibt, die über Zahlen zur Wahl informieren, sondern die Medien diese Arbeit erledigen (siehe unten). Wenn die Nachrichtenagenturen oder die großen Medienhäuser berechnet haben, dass ein Bundesstaat von einem Kandidaten sicher gewonnen ist, wird das publiziert und in der Regel auch von den Kandidaten anerkannt, bevor die letzten Stimmenpakete ausgezählt sind. Bei Arizona sind sich aber nicht alle Medien einig gewesen. Und das hat Folgen, vor allem weil Fox News, der den republikanischen Präsidenten extrem unterstützende Haussender von Trump, Biden schon vor Auszählung aller Stimmen zum Sieger im Bundesstaat Arizona ausgerufen hat. Trump soll nach einem Bericht des Magazins "Vanity Fair" den Besitzer des Senders, Medienmogul Rupert Murdoch, am Telefon angeschrien haben. Letztlich sollen sogar Mitglieder der Trump-Familie beim Sender um eine Korrektur gebeten haben.
Aktuell sieht es laut CNN-Liste in Arizona mit seinen 11 Wahlmännerstimmen so aus: Nach der Auszählung von 86 Prozent der Stimmen führt Joe Biden mit 50,5 Prozentr vor Donald Trump mit 48,1 Prozent. Biden hat über 68.000 Stimmen mehr als Trump. Theoretisch müsste das reichen - und das hat wohl auch Fox News so gesehen.
Thomas Kurtz