Niemand will andere verletzen - aber manchmal sind offene Worte der einzige Weg. "Get what you want by saying what you mean", dieses Zitat von Kim Scott ist auch für Rein wegweisend. Das kann bei Hygiene-Fragen anfangen, aber bei ganz anderen Themen weitergehen. Manche Leute setzen die kritisierende Person dann mit der Kritik gleich, das gibt schnell böses Blut. Darum ist es so wichtig, frühzeitig mit dem Feedback anzufangen, damit es nicht zu groß wird. 

In den letzten Jahren ist mehr Bewusstsein für das Ganze entstanden - aber nur für "Feedback geben". "Feedback annehmen bzw. erhalten" dagegen wird oft genug vergessen oder verdrängt. Darum braucht man hier "radikale Aufrichtigkeit" ("radical candor"), die im Gegensatz zu "ruinous empathy", "manipulative insincerity" und "obnoxious aggression" steht. "Man muss Leuten helfen zu wachsen", so Rein. "Die Feedback-Kultur muss in die ganze Kultur integriert werden." 

Dr. Diana Mantel

Raffaela Rein (Gründerin von Careerfoundry und Wild Wild Ventures) hat heute schon in einem Vortrag darüber gesprochen, wie sehr Startup-Spirit auch mittelständische Unternehmen beflügeln kann. In ihrem Workshop konzentriert sie sich jetzt auf das richtige Feedback – und wie es gerade dadurch mehr Innovationen durch Mitarbeiter geben kann.

Wann habt Ihr das letzte Mal Feedback gegeben - und vor allem wann war das letzte Mal kritisches Feedback dabei? Rein geht in ihrem Vortrag auch auf die Erlebnisse der Teilnehmenden ein. Sie kennt auch die häufig gesagt Botschaft "Wenn man nichts Positives zu sagen hat, sagt man lieber gar nichts" - aber genau das sieht sie als falsch an. Denn eine gute Führungskraft muss das nicht nur tun: "Das ist sogar der wichtigste Job jeder Führungskraft."

Dr. Diana Mantel