Nach mehr als einem Jahr Pause soll das Europaparlament im Juni erstmals wieder an seinem Sitz in Straßburg tagen. Dies bestätigte eine Sprecherin von Parlamentspräsident David Sassoli der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Trotz der Rückkehr ins Elsass sollen Abgeordnete demnach weiterhin aus der Ferne an der Plenartagung teilnehmen können. Pandemiebedingt hatte es seit März 2020 keine Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg gegeben.
Der Sitz des Europaparlaments in Straßburg ist in den EU-Verträgen festgelegt. Normalerweise ziehen die Abgeordneten allmonatlich von Belgien in die ostfranzösische Stadt um. Wegen der Corona-Pandemie tagen sie jedoch seit März 2020 nur am Standort in Brüssel, wo auch die meisten Mitarbeiter ansässig sind. Dafür hatte es aus Frankreich teils heftige Kritik und Forderungen nach Entschädigungen gegeben. Zuletzt wollte das Elsass deswegen Beschwerde bei der Europäischen Ombudsstelle einreichen.