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Finanzministerium warnt vor Facebook-Währung Libra

08:19
16.07.2019

Das Bundesfinanzministerium sieht die Einführung einer neuen digitalen Währung durch den Internetriesen Facebook mit Namen "Libra" kritisch. Gemeinsam mit der Bundesbank wolle die Regierung jetzt prüfen, wie eine Etablierung als echte Alternative zur staatlichen Währung verhindert werden könne, zitierte die Bild-Zeitung am Dienstag aus einem internen Papier, das der Zeitung vorliegt.

Mit den Finanzministerien von Frankreich, Großbritannien und den USA habe es Gespräche gegeben, wie man auf die Facebook-Ankündigung, 2020 Libra einzuführen, reagieren solle. "Alle sehen die Pläne von Facebook durchaus kritisch", hieß es weiter in dem Zeitungsbericht.

Es bestehe "grundsätzlich Bedarf für digitales Geld"

Im Juni hatte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Einführung der eigenen Internet-Währung angekündigt. Der Plan: Mit stabilen Währungen wie unter anderem dem US-Dollar oder Euro soll man ab 2020 Libra kaufen können. Mit dieser virtuellen Währung könnten dann Einkäufe im Internet bezahlt werden.

Daraus ergebe sich jedoch ein Risiko für die "staatliche Hoheitsgewalt", heißt es in dem Papier des Finanzministeriums. Diese Bedenken sollten "frühzeitig gegenüber Facebook adressiert" werden.

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"Ein Wettbewerb zwischen staatlicher und privater Währung könnte sich negativ auf das Währungsmonopol der EZB (Europäische Zentralbank) auswirken." Das Ministerium gesteht allerdings ein, "dass grundsätzlich Bedarf für digitales Geld" bestehe.

Facebook wird heute vom Bankenausschuss des US-Senates angehört

Facebook selbst versichert, Libra erst nach Zustimmung der Aufsichtsbehörden einführen zu wollen. Bedenken müssten vor einem Start vollständig ausgeräumt werden, hieß es in einem vorbereiteten Redetext von David Marcus, der bei Facebook für Libra zuständig ist.

Marcus wird am heutigen Dienstag vom Bankenausschuss des US-Senates angehört.

Die Kryptowährung werde nicht mit den nationalen Währungen der Länder konkurrieren und die Geldpolitik der Zentralbanken nicht beeinträchtigen, so Marcus. Man wolle auch nicht die Geldpolitik der Notenbanken beeinflussen. Libra solle als Zahlungsmittel genutzt werden und nicht als Spekulationsobjekt.

dpa / LEAD-Redaktion

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