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Instagram: Weniger Likes für Influencer

09:03
15.07.2019

Mit dem Erfolg von Instagram sinken die Interaktionsraten der Plattform. Das zeichnet sich schon seit Jahren ab, aber im ersten Quartal 2019 ist die Rate auf ein neues Tief gefallen. Das legt eine Studie des Marketingunternehmens Influencer DB nahe, die in diesem Zeitraum eine Interaktionsrate von nur 1,9 Prozent errechnete. Die Zahl ergibt sich aus dem Verhältnis der Likes zur Follower-Zahl des Accounts.

Eine weitere Erkenntnis der Studie: Bezahlte Beiträge performen besser als unbezahlte – die kamen nämlich auf eine Rate von 2,4 Prozent. Vor allem große-Instagram-Accounts sind von den sinkenden Interaktionsraten betroffen – kleine Profile mit 1000 bis 5000 Followern kommen entgegen des Trends auf eine Rate von 8,8 Prozent; wenn man nach Thema unterscheidet, verzeichnen Reise-Blogger mit 4,5 Prozent die höchste Rate.

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Instagram bald ohne Likes?

Der Grund für das gute Abschneiden bei kleinen Accounts sei die persönlichere Bindung zu den Followern. Die Studie zeigt, dass es vor allem große Influencer immer schwerer haben dürften, ihre Anhänger bei Laune zu halten. Durch die steigende Beliebtheit des Portals gehen die Beiträge in der Fülle der Posts oft unter und es fällt immer schwerer, aus der Masse hervorzustechen.

Das könnte den Influencern auch lukrative Werbedeals kosten – immerhin ist vor allem eine hohe Zahl an Likes pro Post und damit eine hohe Interaktionsrate für ihre Kunden spannend. Aber wer weiß, wie sich die Geschäftsmodelle auf Instagram entwickeln werden. Immerhin hat Adam Mosseri, Chef der Plattform, in Erwägung gezogen, Likes bald nicht mehr öffentlich anzuzeigen.

Lisa Mayerhofer

Datenschutz-Skandale kosten Facebook Milliarden

07:41
15.07.2019

Der Cambridge-Analytica-Skandal kommt Facebook teuer zu stehen. Mit der US-Behörde FTC einigte sich der Online-Konzern auf eine Milliardenzahlung. Dabei ist Facebook wohl noch glimpflich davongekommen.

Nach mehr als einjährigen Ermittlungen gegen Facebook wegen Datenschutzverstößen hat die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC einem Medienbericht zufolge einem milliardenschweren Vergleich mit dem Online-Riesen zugestimmt.

Die fünf leitenden Vertreter der Kommission hätten in dieser Woche mit drei zu zwei Stimmen für eine Zahlung von rund 5 Milliarden Dollar (4,4 Mrd Euro) votiert, schrieb das Wall Street Journal am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die FTC und Facebook lehnten einen Kommentar ab.

Strafe entspricht es nicht einmal einem Zehntel des Gewinns von Facebook im vergangenen Jahr

Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt und im April mitgeteilt, dass diese sich auf 5 Milliarden Dollar belaufen könnte. Die FTC hatte im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals vor über einem Jahr eine Ermittlung eingeleitet.

Die Datenanalyse-Firma, die im US-Wahlkampf auch für den späteren Präsidenten Donald Trump arbeitete, hatte Daten von Millionen von Nutzern bei Facebook abgreifen können. Seit der Affäre ist der Internetkonzern durch weitere Datenschutzverstöße noch tiefer in die Kritik geraten.

Die Verbraucherschutzbehörde musste nun klären, ob Facebook gegen eine Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2011 verstoßen hat. Damals hatte sich der Konzern von Mark Zuckerberg verpflichtet, die Privatsphäre von Nutzerinnen und Nutzern zu schützen.

Das jetzt laut Wall Street Journal ausgehandelte Bußgeld wäre das höchste, das die FTC je gegen ein Technologieunternehmen verhängt hat. Allerdings entspricht es nicht einmal einem Zehntel des Gewinns von Facebook von knapp 56 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.

Facebook steht in den USA unter politischem Druck

Die Börse reagierte erleichtert auf die Einigung. Die Aktie von Facebook legte an der Nasdaq um 1,8 Prozent zu, obwohl die zur Debatte stehende Vergleichszahlung um zwei Milliarden Dollar höher ist als die Summe, als Facebook konkret in der jüngsten Bilanz zurückgestellt hatte.

Facebook steht in den USA unter politischem Druck. US-Präsident Donald Trump wirft dem Netzwerk vor, Stimmen aus dem rechten politischen Spektrum zu unterdrücken.

Außerdem hat er sich klar gegen die von Facebook angestoßene Digitalwährung Libra in Stellung gebracht. Gleichzeitig fordern mehrere Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei wie Elizabeth Warren die Zerschlagung des Facebook-Konzerns.

dpa/LEAD-Redaktion

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