Letztes Update:
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Facebook klagt gegen Firma wegen Verkauf von Likes

09:05
26.04.2019
Facebook hat Klage gegen eine neuseeländische Firma und drei Privatpersonen eingereicht, die Instagram-Nutzern gefälschte Likes und Follower verkauft haben sollen.

Konten, die mit den Angeklagten in Zusammenhang stünden, seien gesperrt worden, hieß es weiter. Die Verdächtigen seien gewarnt worden, dass sie mit ihren Aktivitäten gegen Nutzungsbedingungen verstießen, stellten diese allerdings nicht ein, teilte Facebook weiter mit.

Mit Einreichung der Klage vor einem US-Gericht wolle Facebook ein Zeichen setzten: "Dass diese Art von betrügerischen Aktivitäten in unseren Diensten nicht toleriert wird", erklärte das Unternehmen.

Nachdem sich Facebook zuletzt mit einer Reihe von Datenschutz-Skandalen auseinandersetzen musste, hatte die zu Facebook gehörenden Foto-Plattform Instagram im vergangenen Jahr angekündigt, verstärkt gegen Nutzer vorzugehen, die ihre Followerzahlen künstlich erhöhen. Nutzer, die als Influencer gelten und eine große Fangemeinde haben, können oft lukrative Werbedeals an Land ziehen.

dpa / LEAD-Redaktion

Facebook bereitet sich auf Milliardenstrafe vor

07:55
25.04.2019

Der Datenskandal um Cambridge Analytica kann für Facebook teure Konsequenzen haben - das Online-Netzwerk stellt sich auf eine Milliarden-Strafzahlung ein. Das Werbe-Geschäft läuft unterdessen weiter blendend.

Facebook rechnet damit, dass die jüngsten Datenschutz-Skandale das Online-Netzwerk bis zu fünf Milliarden Dollar kosten werden. Im Zusammenhang mit entsprechenden Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC legte Facebook im vergangenen Quartal bereits drei Milliarden Dollar für mögliche Strafzahlungen beiseite.

Insgesamt könne die Belastung auch fünf Milliarden Dollar erreichen, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Die Ermittlungen der FTC können zum Beispiel mit einer Strafe oder einem Vergleich enden. Auslöser für die Untersuchung war vor allem der Skandal um Cambridge Analytica.

Keine große Summe für Facebook

Facebook kann einen solchen Betrag leicht verdauen - das Online-Netzwerk hat Geldreserven von über 45 Milliarden Dollar. Die Anleger zeigten sich entspannt nach der Ankündigung: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent zu. Relevanter als der Geldbetrag könnten aber die Auflagen sein, die die FTC bei Facebook durchsetzen kann.

Die Rückstellung drückte zugleich den Gewinn im vergangenen Quartal auf 2,43 Milliarden Dollar nach knapp 5 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 26 Prozent auf gut 15 Milliarden Dollar. Nach wie vor werden 93 Prozent der Werbeerlöse auf Mobilgeräten wie Smartphones erwirtschaftet.

Die Zahl monatlich aktiver Facebook-Nutzer wuchs binnen drei Monaten um rund 60 Millionen auf 2,38 Milliarden. Täglich griffen auf das Online-Netzwerk 1,56 Milliarden Nutzer zu - nach 1,52 Milliarden im Vorquartal.

Über alle Facebook-Angebote hinweg - zum Konzern gehören auch die Chatdienste WhatsApp und Messenger sowie die Foto-Plattform Instagram - waren 2,7 Milliarden Nutzer aktiv, davon 2,1 Milliarden täglich.

Die Zuwächse kamen vor allem aus Asien. In Europa legte die Zahl der mindestens ein Mal im Monat aktiven Nutzer um 3 Millionen auf 384 Millionen zu. Im vergangenen Jahr war die europäische Nutzerzahl zeitweise zurückgegangen, vermutlich wegen der Umstellung durch die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO, bei der neue Zustimmungen zur Datenverarbeitung eingeholt werden mussten.

Die Zahl der Mitarbeiter wuchs seit Jahresbeginn von knapp 35 600 auf fast 37 800. Facebook erweitert unter anderem ständig die Teams, die unerlaubte oder kriminelle Inhalte löschen. Das Online-Netzwerk stand im vergangenen Quartal unter anderem in der Kritik, weil das Live-Video des verheerenden Anschlags auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch über die Facebook-Plattform gestreamt worden war.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg bekräftigte, dass er das Online-Netzwerk stärker auf verschlüsselte Kommunikation in Chat-Diensten ausrichten wolle und das noch unklare Auswirkungen auf das Geschäftsmodell haben werde. Die Umstellung sei aber ein langer Prozess.

Was im Fall Cambridge Analytica geschah

Im Fall Cambridge Analytica hatte der Entwickler einer Umfrage-App vor Jahren einige Informationen von Millionen Facebook-Nutzern an die Datenanalyse-Firma weitergegeben. Facebook betont zwar, der Entwickler habe damit gegen die Regeln verstoßen. Das Online-Netzwerk geriet aber trotzdem in die Kritik, weil die Datenweitergabe überhaupt möglich war - und weil Facebook zwar schon seit Ende 2016 davon wusste, aber sich mit der Zusicherung zufriedengab, dass die Daten gelöscht worden seien.

Die FTC hatte ihre Untersuchungen vor rund einem Jahr eingeleitet, nachdem der Fall öffentlich bekanntgeworden war. Die Behörde prüft unter anderem, ob Facebook mit der Möglichkeit zur Datenweitergabe gegen eine Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2011 verstoßen haben könnte. Damals hatte das Online-Netzwerk in einem Vergleich nach Datenschutz-Verstößen unter anderem zugesichert, keine Informationen von Nutzern ohne ihre Zustimmung weiterzugeben.

Dass Facebook bereits einen Betrag eingrenzen kann, könnte auf fortgeschrittene Gespräche über einen Vergleich hinweisen. Facebook schränkte zugleich ein, dass die Angelegenheit noch nicht entschieden sei. Die FTC äußert sich nicht zum Stand der Ermittlungen. Das Wall Street Journal hatte bereits im Februar von einer möglichen Facebook-Zahlung in Höhe von fünf Milliarden Dollar berichtet.

dpa / LEAD-Redaktion

Facebook lud Kontaktdaten von 1,5 Millionen Nutzern ungefragt hoch

07:54
18.04.2019

Facebook kommt aus den Schlagzeilen nicht heraus. Bei etlichen neuen Mitgliedern landeten Daten aus den Adressbüchern auf den Servern von Facebook - laut Unternehmen versehentlich, auch weil das Netzwerk eine umstrittene Methode der Identitätsverifizierung eingesetzt hat.

Facebook hat die nächste Datenschutz-Panne entdeckt: Das Online-Netzwerk lud in den vergangenen drei Jahren ohne Erlaubnis die Daten der Kontakte von bis zu 1,5 Millionen neuen Nutzern hoch. Der Fehler sei nach einer Änderung am Anmelde-Verfahren im vergangenen Monat entdeckt worden, wie Facebook am Donnerstag bestätigte. Die Daten seien mit niemandem geteilt worden und würden gelöscht. Der Fehler sei behoben und betroffene Nutzer würden informiert. Über den neuen Fehler hatte zunächst das Finanznachrichten-Portal Business Insider berichtet, das zur Axel-Springer-Gruppe gehört.


Die Kontaktdaten wurden in einigen Fällen bei der Bestätigung der E-Mail-Adresse eines neuen Nutzers durch Eingabe des Passworts des Mail-Accounts hochgeladen. Facebook besaß damit die Möglichkeit, die E-Mail-Adresse des neuen Mitglieds zu bestätigen. Dieses Verfahren wurde von Facebook nach Kritik von Datenschützern wieder abgeschafft.

Ein Facebook-Sprecher sagte Business Insider, man habe vor Mai 2016 den Anwendern angeboten, zusammen mit der Verifizierung auch freiwillig die Kontakte aus dem E-Mail-Konto hochzuladen. Somit konnte der US-Konzern den Nutzern etwa neue Freunde empfehlen. Es blieb unklar, ob Facebook die Daten auch für gezielte Werbung nutzte.
Die Funktion sei dann wieder abgeschafft worden.

Der Texthinweis auf die Funktion sei tatsächlich gelöscht worden. Allerdings sei die zugrundeliegende Funktionalität nicht entfernt worden, erklärte der Sprecher. Facebook habe nicht auf die E-Mail-Inhalte der Anwender zugegriffen. Wie viele Kontaktdaten ohne einen entsprechenden Hinweis bei Facebook gelandet sind, kann nur geschätzt werden. Es können je nach Größe der jeweiligen Adressbücher mehrere hundert Millionen Datensätze sein.

Facebook waren in den vergangenen Jahren mehrere Datenschutz-Pannen unterlaufen. Unter anderem hatten mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise ungewollt mit der ganzen Welt geteilt statt nur mit Freunden.

dpa / LEAD-Redaktion

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