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Facebook verstärkt Vorgehen gegen Falschnachrichten vor Europawahl

22:16
18.03.2019
Facebook verschärft vor der Ende Mai anstehenden Europawahl seine Anstrengungen gegen die Ausbreitung von Falschnachrichten. Unter anderem wird ein neues virtuelles Lagezentrum eingerichtet, in dem Facebook-Mitarbeiter an verschiedenen Standorten zusammengeschaltet werden. Sie sollen auch Kontakt zu Behörden unter anderem in Deutschland halten, sagte die zuständige Facebook-Managerin Tessa Lyons am Montag in Berlin.

Als zweiter unabhängiger Faktencheck-Partner in Deutschland nach dem
Recherchezentrum "Correctiv" wurde die Deutsche Presse-Agentur vorgestellt. Facebook arbeite auf diese Weise weltweit mit 43 Organisationen zusammen, sagte Lyons.

20 verschiedenen Facebook-Abteilungen beteiligt

Das neue Lagezentrum zur Wahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai wird zu einer Blaupause dafür, wie Facebook künftig insgesamt das Problem der Falschnachrichten eindämmen will. Dabei sollen Software-Entwickler, Datenwissenschaftler, Politik-Experten rund um die Uhr zusammenarbeiten. Insgesamt gehe es um Mitglieder von 20 verschiedenen Facebook-Teams, sagte Lyons. Das soll es Facebook erlauben, Ressourcen schnell zu verlagern. Das Lagezentrum solle auch mit Behörden wie zum Beispiel dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland kommunizieren. Eines der Ziele sei, Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Das Lagezentrum soll auf mehrere Standorte verteilt agieren, unter anderem im kalifornischen Hauptquartier in Menlo Park sowie der Europa-Zentrale in Dublin. Die neue Struktur werde auch nach der Europawahl intakt bleiben, betonte Lyons. Sie solle bei den Schüben gefälschter Nachrichten nach einzelnen Ereignissen greifen, die Facebook immer wieder beobachte. 

"In den vergangenen zwei Jahren haben wir große Fortschritte gemacht, sowohl beim Schutz von Wahlen als auch bei der Bekämpfung von Falschnachrichten", sagte Lyons. Die Zahl der Facebook-Mitarbeiter, die insgesamt in dem Bereich arbeiten, soll zum Jahresende von 20 000 auf 30 000 steigen. Zudem setzt Facebook auf Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die verdächtige Accounts und Beiträge erkennen soll.

Facebook wurde vor allem nach dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 vorgeworfen, zu wenig gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten und von Russland aus geführte Propaganda-Kampagnen unternommen zu haben. Im Jahr darauf löschte das Online-Netzwerk bereits zehntausende verdächtige Accounts vor der Präsidentenwahl in Frankreich und der deutschen Bundestagswahl.

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dpa/LEAD-Redaktion/nri

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