Ex-Fußball-Nationalspieler David Odonkor hat als Kind einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters schon früh Erfahrungen mit rassistischen Beleidigungen gemacht. "Die ersten drei, vier Jahre in der Schule waren einfach sehr, sehr bitter für mich (...) Einer der älteren Jungen kam zu mir und fragte: 'Ey du Neger, was willst du?' Ich konnte mich irgendwann nur noch mit Fäusten dagegen wehren", sagt der Ex-Profi der "Rheinischen Post".
Nach Einschätzung des im westfälischen Bünde geborenen Odonkor habe sich daran auch heute kaum etwas geändert. Seinen Neffen gehe es heute in der Schule "genauso wie mir damals", meint er. "Selbst wenn sie den Streit nicht angefangen haben, werden sie als Täter dargestellt – nur, weil ein Weißer das behauptet. Das darf doch nicht sein!", sagt der 36-Jährige. Ihn selbst betreffe das heute eher weniger. "Da gibt es aber auch andere Beispiele: Als meine Schwester nach einem Haus gesucht hat, wurde ihr die Türe geöffnet, sie wurde angeschaut und die Dame sagte nur: 'Nein, sorry, wir vermieten nicht an Sie'.", sagte Odonkor. "Das ist Rassismus und geht einfach nicht."