Letztes Update:
20200626153651

WHO: 31 Milliarden Dollar für Kampf gegen Corona bis 2021 nötig

14:33
26.06.2020
Um der Welt in der Coronakrise rasch Tests, Impfungen und Medizin zur Verfügung stellen zu können, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Ende 2021 rund 31 Milliarden Dollar nötig. Allein für die Entwicklung von Impfstoffen würden 18 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) gebraucht, teilten Experten eines Fonds unter dem Dach der WHO am Freitag in Genf mit.

Bisher sei von der internationalen Staatengemeinschaft erst ein Bruchteil des nötigen Geldes versprochen worden. «Die nötigen Investitionen sind erheblich, aber sie verblassen im Vergleich zu den Kosten von Covid-19», hieß es in einer Mitteilung des Fonds von Regierungen, Stiftungen und Privatwirtschaft.

Strategisches Ziel sei es unter anderem, bis Mitte 2021 den Staaten mit mittlerem und niedrigem Einkommen 500 Millionen Tests zur Verfügung zu stellen. Mitarbeiter im Gesundheitswesen von rund 50 Ländern müssten fortgebildet werden. Außerdem sollten bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen bereitstehen, von denen die Hälfte ebenfalls für Menschen in ärmeren Ländern gedacht sei. «Wir müssen im Voraus in die Herstellung von Impfstoffen investieren», sagte die WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan. Weltweit würden mehr als 200 Impfstoff-Kandidaten getestet, rund 15 davon würden bereits an Menschen erprobt.

(dpa) -

BW-Sozialminister will Corona-Tests bei Schlachthof-Mitarbeitern vor der Arbeit

14:26
26.06.2020
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischhersteller Tönnies will das baden-württembergische Sozialministerium Leiharbeiter vor der erstmaligen Arbeitsaufnahme auf das Virus untersuchen lassen. Das sieht ein Entwurf eines Eckpunktepapiers vor, der aktuell mit dem Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium abgestimmt wird, wie eine Sprecherin von Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Freitag in Stuttgart mitteilte.

Vor dem Hintergrund der teilweise hohen Fluktuation der Schlachtbetriebs-Leiharbeiter stelle die erstmalige Arbeitsaufnahme ein besonderes Risiko für den Eintrag des Corona-Erregers in die Betriebe dar. «Ebenfalls in dem Konzeptentwurf vorgesehen ist eine einmalige flächendeckende Testung in großen Schlachtbetrieben, die Leiharbeiter beschäftigen.»

Agrarminister Peter Hauk (CDU) sprach sich dafür aus, in Reihenuntersuchungen von Schlachthofmitarbeitern einzusteigen. «Die Gesundheit und Sicherheit der in diesen Betrieben beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht stets im Vordergrund.»

Neben Müller Fleisch in Birkenfeld bei Pforzheim gibt es im Südwesten zwei weitere Großschlachthöfe in Ulm und Crailsheim. Müller Fleisch hatte vor Wochen mit einem Virusausbruch zu kämpfen. In der Fleischfabrik hatte es etwa 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Viele Mitarbeiter mussten in häusliche Quarantäne. In Ulm wurde ein Fall bekannt. Dieser habe in Zusammenhang mit einem familiären Infektionsgeschehen gestanden, teilte die Sprecherin von Lucha mit.

Neben Müller Fleisch beschäftigt dem Ministerium zufolge auch der Schlachtbetrieb in Crailsheim in größerem Umfang Leiharbeiter. Sie kommen überwiegend aus Osteuropa. Dort und in einem weiteren größeren Schlachtbetrieb im Kreis Schwäbisch Hall habe das Gesundheitsamt gemeinsame Begehungen mit den Arbeitsschutzbehörden durchgeführt. Dabei wurden keine Auffälligkeiten beobachtet, berichtete die Sprecherin weiter.

(dpa/lsw)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen