Letztes Update:
20200626134044

Fleischbranche gibt Widerstand gegen Verbot von Werkverträgen auf

13:21
26.06.2020
Angesichts der Kritik an Corona-Ausbrüchen in Schlachtbetrieben gibt die Fleischindustrie den Widerstand gegen ein Verbot von Werkverträgen auf. Der Verband der Fleischwirtschaft teilte am Freitag mit, das Gesetzesvorhaben der Bundesregierung zu unterstützen. Erste Umsetzungen von Mitgliedsunternehmen zeigten die Ernsthaftigkeit, mit der die Branche in ihrer Gesamtheit eine Umkehr der bisherigen Praxis anstrebe und das System der Werkverträge in der Schlachtung und Zerlegung beenden wolle.

Das Bundeskabinett hatte Ende Mai Eckpunkte für Neuregelungen in der Fleischbranche beschlossen. Kernpunkt ist ein weitgehendes Verbot von Werkverträgen zum 1. Januar 2021 - also dass die komplette Ausführung von Arbeiten bei Subunternehmern eingekauft wird. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will im Sommer einen Gesetzentwurf vorlegen.

Der Lebensmittel-Discounter Aldi hat seine Fleischlieferanten in einem Schreiben aufgefordert, die Arbeitsbedingungen in der Branche zu verbessern und Standards einzuhalten. Das bestätigten Aldi Nord und Aldi Süd am Freitag auf Anfrage. Zuvor hatte der «Spiegel» darüber berichtet. Man erwarte von Lieferanten und Partnern nicht nur die Einhaltung von Gesetzen und Standards, sondern verpflichte sie zudem, auch von Aldi vorgegebene «Sozialstandards in der Produktion» zu beachten.

(dpa)

Sterbefälle in Deutschland im Mai im Durchschnitt der Vorjahre

13:19
26.06.2020
Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland lag im Mai etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung zu den Sterbefallmeldungen der Standesämter. «Die Zahlen im Mai liegen im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre», berichtete das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden. Im April war die Zahl der Gestorbenen etwa neun Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen.

Wie wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Zahl der Sterbefälle aus? Zur Beantwortung dieser Frage zählt das Statistische Bundesamt vorläufige Sterbefallmeldungen der Standesämter, bevor die regulären Ergebnisse der amtlichen Sterbefallstatistik vorliegen. Aktuell liegt die Sonderauswertung bis 31. Mai vor. Durch Nachmeldungen können sich die Zahlen noch leicht erhöhen.

Bisheriger Verlauf: Von Januar bis März 2020 ist nach der vorläufigen Auszählung «kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar». Im April lag die Zahl der Gestorbenen mit derzeit etwa 83.200 gemeldeten Fällen deutlich über dem Durchschnitt. Die Zahlen im Mai liegen nun wieder im Mittel der Jahre 2016 bis 2019.

Nach Kalenderwochen betrachtet sieht man erhöhte Sterbefallzahlen zwischen 23. März und 3. Mai. In der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) war die Abweichung mit 14 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt am größten. Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, erreichte in dieser Woche ihren Höchststand. Seit der 19. Kalenderwoche (4. bis 10. Mai) pendeln sich die Sterbefallzahlen wieder auf Durchschnittsniveau ein.

(dpa)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen