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20200626131945

Zurückgeholte Touristen müssen 200 bis 1000 Euro zahlen

13:17
26.06.2020
Die Bundesregierung stellt den wegen der Corona-Pandemie aus dem Ausland zurückgeholten 67.000 Touristen 200 bis 1000 Euro für die Flüge in Rechnung. Damit sollen 40 Prozent der Gesamtkosten der beispiellosen Aktion von 94 Millionen Euro gedeckt werden. Die Kostenbeteiligung der Gestrandeten wird gestaffelt: Für Flüge von den Kanarischen Inseln und Nordafrika müssen 200 Euro gezahlt werden, für das südliche Afrika und die Karibik werden 500 Euro fällig, Rückkehrer aus Südamerika und Asien müssen 600 Euro zahlen, und wer aus Neuseeland und Australien zurückgeholt wurde, erhält eine Rechnung über 1000 Euro.

Das Auswärtige Amt gab diese Preise am Freitag nach der Versendung der ersten 1000 Rechnungen bekannt. Das Auswärtige Amt hatte die Aktion am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder wegen der Corona-Pandemie kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Insgesamt wurden etwa 240.000 Reisende zurückgebracht. Die Reiseveranstalter brachten die Touristen, die bei ihnen gebucht hatten, selbst kostenlos zurück.

Für Individualtouristen und andere Reisende charterte das Auswärtige Amt selbst Maschinen, die 260 Flüge absolvierten und rund 67.000 Personen aus rund 65 Ländern zurückbrachten. Diese Personen werden nun zur Kasse gebeten. Die Ticketpreise liegen etwa im Bereich günstiger Economy-Tickets für die jeweiligen Regionen.

Unter den 67.000 Passagieren sind etwa 56.000 deutsche Staatsangehörige, 7600 Menschen aus anderen Ländern der EU und 3650 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union.

(dpa)

Virologe Schmidt-Chanasit warnt vor vielen Fans in Stadien

12:23
26.06.2020
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit macht Sportfans wenig Hoffung, dass sie in der kommenden Saison wieder massenhaft in die Stadien strömen können. Mit Blick auf ein großes Fußballstadion sagte Schmidt-Chanasit der Deutschen Presse-Agentur: «Wenn wir da 300 Fans reinlassen, das geht natürlich, die kann man auseinandersetzen, da kann man auch noch halbwegs einschreiten.»

Bei größeren Zuschauermengen hingegen werde es schwierig, die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten, sagt der Mediziner: «Wenn da 10.000 Fans sind – auch wenn das weniger sind als das maximale Fassungsvermögen – wird das alles schwieriger und es sind dann auch immer mehr Leute dabei, die sich eben nicht an die Regeln halten.»

Sehr wichtig sei auch die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten, wenn es zu einem Corona-Ausbruch kommen sollte, betont Schmidt-Chanasit: «Bei riesigen, unkontrollierten Veranstaltungen weiß ich nicht, wer wann wo war. Wenn ich das nachvollziehen kann, ist das eine zusätzliche Sicherheit. Dann kann ich das im schlimmsten Fall noch irgendwie unter Kontrolle bringen, das ist ja das Entscheidende.»

Die Wahrscheinlichkeit einer Virus-Übertragung hänge aber nicht nur von der Zahl der Zuschauer ab, sondern auch von ihrem Verhalten, sagt Schmidt-Chanasit: «Es können 300 Leute auf der Tribüne sitzen, eine Maske tragen und zwei Stunden kein Wort sagen – da ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering», erläutert er. «Auf der anderen Seite sitzen eben eine Stunde Leute vielleicht sogar mit Abstand aber ohne Maske und brüllen eine Stunde – da hilft dann der Abstand von 1,50 Metern auch nur noch sehr begrenzt, weil Tröpfchen eben auch mal weiter fliegen können.» Ein besonderes Risiko herrsche in dieser Hinsicht also bei Sportarten, bei denen Fans sehr emotional mitfieberten.

(dpa)

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