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ZF-Beschäftigte demonstrieren gegen Stellenabbau

13:07
23.06.2020
Der Autozulieferer ZF will in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen, die Hälfte davon in Deutschland. Beschäftigte wollen an diesem Donnerstag am Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee sowie in Nürnberg dagegen demonstrieren. Die IG Metall ruft zu Protestaktion auf. Am Mittwoch soll es auch Demonstrationen vor den Werkstoren in Passau und in Bayreuth geben.

ZF beschäftigt allein in Deutschland gut 50.000 Menschen. Bis Ende 2022 sind betriebsbedingte Kündigungen an den meisten Standorten ausgeschlossen. Aber der technologische Wandel und jetzt die Corona-Pandemie treffen das Unternehmen hart, die Nachfrage ist eingebrochen, für dieses Jahr erwartet der Vorstand «hohe finanzielle Verluste».

Der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn forderte ZF auf, die Beschäftigung mit der Ausweitung der Kurzarbeit zu sichern. «Wir werden um jeden Arbeitsplatz bei ZF kämpfen», sagte der Gewerkschafter am Dienstag.

(dpa/lsw)

Busunternehmen im Südwesten erhalten 40 Millionen Euro Unterstützung

13:06
23.06.2020
Die krisengebeutelten Reisebusunternehmen im Land sollen einen Corona-Rettungsschirm in Höhe von 40 Millionen Euro erhalten. Das hat die grün-schwarze Regierung beschlossen. «Damit helfen wir den zahlreichen kleinen und mittleren Busunternehmen der Reisebusbranche im Land, deren Einnahmen durch die Corona-Krise vollständig weggebrochen sind», sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Es gelte, in der Branche flächendeckende Insolvenzen zu vermeiden - auch zusätzlich zu den bereits bestehenden Bundes- und Landeshilfen. Geplant ist für jene Unternehmen, denen das Geld ausgeht, ein einmaliger Zuschuss pro Reisebus in Höhe von bis zu 18 750 Euro. Finanziert werden soll die Hilfe aus Landesmitteln. Grundvoraussetzung für die zusätzliche Landesförderung sei ein weiterhin bestehendes Liquiditätsproblem des jeweiligen Unternehmens, das unter anderem durch ein Testat des Steuerberaters oder Wirtschaftsprüfers bestätigt werden müsse.

Derzeit sind nach Angaben des Verkehrsministeriums in Baden-Württemberg rund 2100 Reisebusse zugelassen. Für die Hilfen wird von bis zu 400 Antragstellern ausgegangen.

(dpa/lsw)

Europol warnt vor Radikalisierung durch Corona-Lockdown

12:56
23.06.2020
Europol hat vor einer Radikalisierung von Einzeltätern durch strenge Corona-Maßnahmen gewarnt. Die Gefahr von terroristischen Anschlägen steige, heißt es im neuesten Terrorismus-Bericht der Polizeibehörde, der am Dienstag in Den Haag vorgelegt wurde. Die möglichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie könnten die Radikalisierung anheizen, schreibt Europol-Chefin Catherine De Bolle im Vorwort des Berichts. «Aktivisten der links- wie auch rechtsextremistischen Seite sowie aus Kreisen des dschihadistischen Terrorismus versuchen, die Pandemie auszunutzen, um ihre Ziele weiter zu propagieren.»

Die Zahl der Anschläge von Separatisten und nationalistischen Gruppen geht dem Bericht zufolge zurück. Dagegen erlebte Europa aber Auswirkungen einer weltweiten Welle von rechtsextremistisch motivierter Gewalt, wie Europol schreibt. Viele rechtsextremistische Gruppen in Europa seien zwar nicht gewalttätig. «Sie tragen aber zu einem Klima der Angst und Feindseligkeit gegenüber Minderheiten bei.» Das könne bei Einzelnen die Schwelle zur Gewalt senken, warnt Europol. Auch bei Linksextremisten nehme die Gewaltbereitschaft zu.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 119 terroristische Anschläge registriert, zehn weniger als im Vorjahr. Europol zählt dazu auch fehlgeschlagene und vereitelte Attacken. Anschläge von nationalistischen und separatistischen Gruppen waren mit 57 am häufigsten. Es gab 26 linksextreme Anschläge. Rechtsextremisten verübten sechs Attacken in der EU, im Vorjahr war es nur eine. 21 Anschläge gingen auf das Konto von Dschihadisten, 2018 waren es 24.

(dpa)

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