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20200615194156

Stille, die wir hören konnten

22:00
18.04.2020
Sonntag , 19. April. Gestern Vormittag haben wir einen Fahrradausflug nach Stumpenhof gemacht. Das hat wirklich etwas, wenn man hier oben wohnt: Aus der Tür heraus und gleich im Grünen, Streuobstwiesen, Gärten, Weinberge, Wald, was das Herz begehrt. Eines sollte man jedoch tunlichst vermeiden: Auf irgendeiner Seite in Tal hinabbrausen, weder ins Remstal, noch nach Esslingen und Plochingen. So schön es dort auch ist, aber mit hängender Zunge und Schnappatmung wieder rauf, lieber nicht. Immer, wenn es auf der Höhe zu sehr bergab geht, bin ich in vorsichtig und bleibe oben. Dafür haben wir gestern den unbesuchten Kletterwald in Stumpenhof entdeckt, haben dort die Holzwackelmatte zwischen den Bäumen als Hängematte genutzt und ein mitgebrachtes Bier geöffnet. Blauer Himmel und die durch das frische Grün der Bäume blasse Sonne über uns. Stille, die wir hören konnten. Ein Traum, ebenso wie das abendliche Benefizkonzert, das die Tagesschau angekündigt hatte, und aus internationalen Wohnzimmern übertragen wurde. Lady Gaga, you tube und ein internetfähiger Fernseher sei Dank. (Monika Bliesener, Aichwald)

Johannes M. Fischer

Brief an Lenny (2)

12:59
11.06.2020
Sonntag, 19. April. "Lieber LENNY. Lieber ORIENTIERUNGSSUCHENDER. Du warst gerade gut dabei, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen.
Du hast Dir mit der Ausbildung zum Dachdecker eine Basis geschaffen.
 Dein Werner-Opa.“ (Werner Bolzhauser, Esslingen)

Johannes M. Fischer

Kärcherer-Wahn und Corona-Blues

22:00
17.04.2020
Samstag, 18.4. Wenn im Frühjahr und bei Corona sich die Kärcherer um uns herum überbieten, bleibt kein Auge trocken und die Ohren werden auch nicht verschont. Gegen Mittag kam ich zurück von einer Motorradtour, mit der ich gegen meinen tagesaktuellen Blues angehen wollte, und erst von rechts, dann von oberhalb wurden Terrassen gekärchert als gäbe es kein Morgen mehr. Heute Morgen waren dann die Vorhöfe dran. Eigentlich wollte ich gestern ein bisschen die Terrasse genießen, bin dann aber ins Bett gegangen, da war es ruhiger und ich habe den Schlaf nachgeholt, der mir nachts gefehlt hatte.
Sport mit Hometrainer, Hanteln und Kettleball schob ich gedanklich immer weiter vor mir her. Ein so seltsam leeres Gefühl machte sich in mit breit: auch die nächsten zwei Wochen ohne was los im außen. Zwar machen ab Montag kleine Geschäfte wieder auf, ich bin nicht so der Einkaufstyp. Brauche eher persönliche Begegnungen, Gespräche, Cafes, mit Freundinnen frühstücken, Kinos, Theater.
Konnte mich dann doch zum Sport durchreißen und heute Morgen zu einer neuen To-do-List. Kärchern war nicht dabei, das sollen andere machen und wenn sie fertig sind, finden auch sie sicher was Neues. (Monika Bliesener, Aichwald)

Johannes M. Fischer

Brief an Lenny (1)

22:56
17.04.2020
Samstag, 18. April
. „Lieber LENNY.
Lieber LEBENAUSPROBIERER,
ich höre Deine Stimme noch „Hallo Opa…“
 Ich spüre Deinen Schultercheck. Du beugst Dich aus Deinen über zwei Metern zu mir herab und checkst.
Dein Werner-Opa.“ (Werner Bolzhauser, Esslingen)

Johannes M. Fischer

Trauer (1)

22:00
16.04.2020
Freitag, 17. April. Wir saßen den halben tag mit HANNA und FYNN in der Gartenstadt im Garten. HANNA erhält viel familären Zuspruch. LENNYS Brüder TOM und FYNN sind unterstützend präsent, LENNYS kleine Schwester EMMA baute im Kanuverein einen kleinen Gedenktisch, um den sich LENNYS Freunde gestern versammelten und Lieder sangen. Und ihre Mutter DAGMAR kam mit HANNAS Bruder JULIAN aus Köln, unser Sohn KALLE kam aus Fulda. LENNYS vater SVEN unterstützt HANNA, schwer betroffen, bei den Formalitäten. Und ihre vor zwei Monaten begonnene neue Beziehung kann eine große Unterstützung bedeuten.
Ich habe Familie noch nie so intensiv erlebt wie in diesen unfassbaren Tagen! (Werner Bolzhauser, Esslingen)

Johannes M. Fischer