Letztes Update:
20200615194156

In der Sonne eingefroren

22:00
15.04.2020
Donnerstag, 16. April. Weitere stunden Terrassenplatten gekärchert. 14:30 Uhr: Meine Tochter HANNA ruft an und teilt mit, dass ihr neunzehnjähriger Sohn LENNY heute Vormittag bei einem Arbeitsunfall tödlich verunglückt ist.
Ich sitze in der Sonne und bin stundenlang eingefroren. (Werner Bolzhauser, Esslingen)

Johannes M. Fischer

Ein Traum: Stuttgart am Meer

22:53
15.04.2020
Donnerstag, 16. April. Für uns lockert sich erst einmal nichts, was Kontakte und Reisen betrifft. Habe ich deshalb heute Nacht nach etwas zu viel Alkohol davon geträumt, dass Stuttgart am Meer liegt? Wirklich, ich wunderte mich, dass mir das zuvor nie aufgefallen war. Wir hatten in Stuttgart ein Hotel gebucht mit einem Dachterrassenzimmer, von dem aus wir das tiefblaue Meer, die Schiffe und Inseln sehen konnten. Und immer wieder wunderte ich mich, dass das tatsächlich Stuttgart war und im Hotel sogar die Sauna geöffnet hatte. Mein Mann sagte, hier gäbe es andere Bestimmungen und wirklich, als ich von einem Ausflug auf die Inseln zurückkam, hatte auf unserer Dachterrasse ein Besen eröffnet. Nachdem sich dort eine verwaiste Katze in meinem Arm verbissen hatte, wachte ich voller Schmerz auf. Ein Traum…. (Monika Bliesener, Aichwald)

Johannes M. Fischer

Eigenbrötlerin schreibt "lieber Firma"

22:00
15.04.2020
Donnerstag, 16. April. Oh – jetzt reden sie schon über Lockerungen! Heißt das, dass ich vom Homeoffice wieder zurück ins Büro muss? Ach ... jetzt hätte ich mich erst so richtig eingewöhnt!
Ja, die Technik zickt und klemmt, und es gehen 50 E-Mails hin und her, weil man sich nicht mal schnell persönlich treffen und sagen kann: „Da, guckt, so und so stelle ich mir das vor. Was meint ihr?“ Aber es ist schon schön, nur 14 Stufen „Arbeitsweg“ zu haben statt zwei bis drei Stunden pro Tag mit dem ÖPNV durch die Gegend zu gurken ... in der Mittagspause mal schnell ein bisschen was im Haushalt tun zu können oder sich mit einem Krimi auf den Balkon zu setzen. Man kann sich auch mal schnell abmelden, um etwas Privates zu erledigen und sich abends nochmals an den Rechner setzen. Das hat schon was. Und, liebe Firma, ich saß sogar über Ostern an einem eiligen Projekt!
Als Eigenbrötlerin fehlen mir die persönlichen Sozialkontakte nicht so sehr wie den geselligeren Mitmenschen. Ich halte es eine Weile aus, nur elektronisch oder über den Gartenzaun hinweg kommunizieren zu können. Vielleicht vergessen die ja einfach, mich wieder in die Firma zurückzubeordern ... (Edith Nebel, Ostfildern)

Johannes M. Fischer