Letztes Update:
20211217080558
Unternehmen sind, genau wie wir, ein ganzer Organismus, mit Körper und Geist, und jeder Teil muss für sich genommen gesund sein und sich wohl fühlen. Tobias Esch 15:16
16.11.2021

Mehr Nichts

14:55
16.11.2021
Das ist der Punkt, bei dem gute Führung ins Spiel kommt, denn Menschen brauchen bei dieser Suche Unterstützung. Nur Führungskräfte, die wirklich erreichbar sind, die sich authentisch zeigen und die in dem, was sie machen, beheimatet sind, können am Ende andere leiten. Statt Selbstoptimierung geht es hier um Sinnhaftigkeit wie Esch betont: „Unternehmen sind, wie wir, ein ganzer Organismus, mit Körper und Geist, und jeder Teil muss für sich gesund sein und sich wohl fühlen.“ Wer als gute Führungskraft neue Perspektiven aufweist, lässt Menschen auch ihre Freiheit erkennen – und manche werden diese nutzen, um woanders neu anzufangen. 

Aber auch das gehört zu guter Führung, die eben nicht nur für gute Arbeit sorgt, sondern auch dafür, dass Menschen den für sich richtigen Weg finden. Und um diesen und das damit verbundene Glück zu finden empfiehlt Esch „mehr Nichts“. Das heißt nicht, dass man alles weggeben muss, aber dass man überlegt, welche Dinge für einen selbst wirklich wichtig sind. Kinder können noch im Moment leben, aber das wird schnell von Konzepten überlagert – hier muss man erst einmal aufräumen und sich Luft machen, um wieder authentisch, begeistert und zufrieden zu sein. Zufriedenheit nimmt nämlich tatsächlich mit steigendem Alter zu, obwohl gerade dann Faktoren wie Gesundheit abnehmen. Wichtig sind dann ganz andere Dinge, zum Beispiel dass man etwas weitergeben kann – und genauso muss man am Ende nicht nur sein eigenes Leben denken, sondern auch die Unternehmenskultur, in der Generativität der eigentliche Erfolg wäre. Wie das genau aussehen kann, warum ein Cooldown nicht viel besser als ein Burnout ist und wie man das Glück sonst noch finden kann, verrät Esch im ganzen Interview oben! 

Dr. Diana Mantel

Kapitel

Folge 7 der Values Reihe mit Dennenesch Zoudé: Vielfalt macht das Leben bunter!

Die Norm verändern

19:13
26.10.2021
Früher hat sich Dennenesch Zoudé (Schauspielerin, Vorstandsmitglied der deutschen Filmakademie und Aktivistin) viel zu oft angepasst, ja sogar regelrecht kleingemacht. Aber warum sich immer in eine Norm fügen? Und vor allem muss man fragen: „Wer oder was ist die Norm?“ Für Zoudé gab es den ersten Wendepunkt, als sie als Abiturientin zum ersten Mal nach Äthiopien reiste, zu ihrer Verwandtschaft – und dort ein Stück Identität und Ursprung für sich finden konnte.

Heute fordert sie mehr Diversität und sie will das vor allem durch Sensibilisierung erreichen: „Du musst Menschen sensibilisieren für das, was nicht stimmt.“ So geht sie in der Filmakademie vor, aber es gehört für sie auch dazu, die richtige Sprache zu finden, um den gesellschaftlich so wichtigen Auftrag für die Diversität zu erfüllen. Und vor allem gilt: Diejenigen, die von einer Form der Diskriminierung betroffen sind, müssen die Diskriminierung definieren, nicht die (weiße) Mehrheitsbevölkerung. Zusätzlich braucht man dann Expert:innen, die nicht nur sensibilisieren, sondern andere auch wirklich schulen können. Nicht zuletzt muss man sich als Gesellschaft fragen, an welchem Punkt solche Diskriminierungen überhaupt erst angefangen haben – beginnt man hier, die Vergangenheit selbstkritisch zu erforschen, kann man so auch die Zukunft neu gestalten.

Dr. Diana Mantel