Steeger betont, dass die Unternehmen auch ein Stück "Unperfektheit" brauchen: Wer sich auf den richtigen Weg macht, darf und wird auch mal Fehler machen. Und genauso im Privaten: Niemand ist perfekt. Aber wo sind die Handlungsfelder, egal ob im Privaten oder im Unternehmen, wo man wirklich gut agieren kann? Manchmal kann etwas Kleines, wie die Heizung runterdrehen, sogar Geld sparen, also zwei Vorteile bringen. Das ist aber nicht immer so, oft überlegt man, ob Drucken besser ist als Speichern (das ja Energie kostet) - und das sorgt oft für ein kontinuierliches schlechtes Gewissen.
Steeger betont, dass es viele Punkte gibt, bei denen sich Alternativen gut abwägen lassen: Der kurze Flug ist immer schädlicher als die lange Bahnfahrt. Darum braucht es aber bei kritischen Punkten echte Alternativen. Aber ein schlechtes Gewissen muss man sich nicht machen lassen: "Gerade Leute, die schon viel machen, werden dann besonders angegriffen, wenn etwas nicht optimal läuft", so Steeger. "Da muss man auch gnädig mit sich selbst umgehen, denn man ist eben unperfekt. Man sollte sich lieber für seine Erfolge und sein Mitdenken feiern." Denn nur so bleibt man bei der Sache und kann mit Freude weitermachen - und hat Luft für den Long-run.
Dr. Diana Mantel