Fehrs These lautet "Kooperative soziale Normen und Experimentierfähigkeit sind Schlüsselfaktoren für innovative ,high performance' Unternehmen". Da sieht er auch Geschlechterunterschiede, meist sind Frauen eher bereit, sich vollkommen für eine Sache einzusetzen - doch da gibt es immer viele individuelle Punkte, die ebenso Einfluss haben. "Wenn man von Leuten verlangt, die Extrameile zu gehen, dann braucht man verbindliche Regeln", so Fehr.

Experimente sind wichtig, aber: "Wir müssen Experimente so gestalten, dass wir klein scheitern." Denn Experimente müssen sein und brauchen ebenfalls einen Freiraum, in dem sie geschehen können, aber oft muss es gleichzeitig eine konkrete Anwendung beim Kunden geben, wie Braun betont. Nur so kann man dann den eigentlichen Nutzen erkennen und optimieren. Dafür braucht es Vertrauen und Kooperationsfähigkeit auf beiden Seiten, und nur so kann erfolgreiche Innovation geschehen. 

Dr. Diana Mantel

Neben der Disziplin geht es auch um die Selbstregulierungsfähigkeit, wie Fehr betont. Nur damit kann man die Grundlage für gutes Lernen und gute Organisationen schaffen. Diese Handlung muss man auch setzen, und selbst wenn technische Hilfsmittel helfen können, so geht es doch zuerst darum, dass man die Selbstregulierung wirklich verinnerlicht hat.

Corona hat natürlich überall Veränderung bedeutet, auch bei B. Braun. Jeden Tag hat sich etwas Neues ergeben, aber Braun war wichtig, dass Prozesse weitergehen konnten. Das gab Zuversicht, aber Braun ist wichtig, dass die Mitarbeiter:innen, die natürlich von den vielen Veränderungen erschöpft sind, wieder zu mehr Kraft kommen. "Da kommt nicht ein plötzlicher Moment, an dem alles besser ist, sondern man muss jetzt schon darauf achten, dass die Mitarbeiter:innen durchatmen können." Homeoffice fällt bei jedem anders aus, deshalb braucht man hier füreinander Empathie und Verständnis, um die Krise mit allen gut durchzustehen. 

Dr. Diana Mantel