Manche Regelbrüche gehen einfach nicht, es gibt immer Grenzen, auch das ist Kühl wichtig. Und die Zahlen des Mentimeters geben Kühl recht: Auch die Teilnehmenden haben so abgestimmt, dass sie Regelbrüche innerhalb bestimmter Parameter als nützlich ansehen. Zusätzlich sehen sie die Innovation, die so möglich ist, genauso wie Fehler, die so aufgedeckt werden können.
Beispiel Duzen/Siezen: Manchmal macht man alles richtig und verstößt trotzdem genau dadurch gegen die Regeln. "Gerade wenn man neu in Organisationen ist, macht man oft alles richtig - aber die Erwartungen in der Organisation sind ganz anders", erklärt Kühl. Hätte Kühl beispielsweise für sich aufs Siezen bestanden, wäre das an sich nicht falsch - aber im Wertekodex des Camp Qs für alle trotzdem seltsam. Wichtig ist immer, ein genaues Gespür der Grenzen zu haben, damit man genau diese ausloten kann. "Wenn es so etwas wie eine Leitplanke gibt, dann ist es der Respekt vor den Grenzen der brauchbaren Illegalität."
Dr. Diana Mantel