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20200519144319

Britische Wirtschaft schrumpft drastisch wegen Corona-Krise

07:45
13.05.2020
In Großbritannien hat die Corona-Krise in den ersten drei Monaten des Jahres die Wirtschaftsleistung einbrechen lassen. Allerdings war der Rückgang schwächer als erwartet und fiel auch geringer aus als in der Eurozone. Im ersten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Quartalsvergleich um 2,0 Prozent geschrumpft, teilte das nationale Statistikbüro ONS am Mittwoch nach einer ersten Schätzung mit. Analysten hatten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent erwartet.
Der Einbruch ist der stärkste Rückschlag für die britische Wirtschaft seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Der Rückgang fiel allerdings spürbar schwächer aus als in der Eurozone. Dort war die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal laut einer ersten Schätzung von Ende April im ersten Quartal um 3,8 Prozent gesunken.
Für den Monat März meldete das britische Statistikamt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,8 Prozent im Monatsvergleich. In dieser Betrachtung war ein Einbruch um 7,9 Prozent erwartet worden.

dpa

„Göteborgs-Posten“: Chinas Schweigen hat wertvolle Zeit gekostet

07:43
13.05.2020
Die schwedische Tageszeitung „Göteborgs-Posten“ (Göteborg) meint am Mittwoch zu den Ursprüngen der Corona-Krise:
„In einer kritischen Phase zu Jahresbeginn hat das chinesische Regime alles unternommen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verschweigen. Diese Zeit hätte gut dafür verwendet werden können, die Welt davor zu warnen, was gerade passiert. Kostbare Wochen, in denen sich die Welt hätte vorbereiten können, wurden verschwendet, während chinesische Behörden versuchten, ihr Gesicht zu wahren. Hätten sie früher eine umfassende Quarantäne durchgeführt anstatt die Gefahr des Virus herunterzuspielen, dann hätte die Welt wahrscheinlich anders ausgesehen. Stattdessen verhielten sich die Behörden des Landes wie ihre sowjetischen Entsprechungen direkt nach dem Tschernobyl-Unglück: Leugnen, bis es nicht mehr tragbar war.“

dpa

„Gazeta Wyborcza“: Rechtsextreme fischen nach Anhängern

07:42
13.05.2020
Zu den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland schreibt die linksliberale polnische Zeitung „Gazeta Wyborcza“ am Mittwoch:
„Was die Deutschen beunruhigt, ist nicht die Tatsache, dass Menschen auf die Straße gehen, sondern wer hinter diesen Protesten steht. Anfangs entfachten Impfgegner und Verschwörungstheoretiker den Widerstand in sozialen Medien. Als sich der Protest aber vom Internet auf die Straße ergoss, hängte sich sofort die extreme Rechte an ihn dran. Bei den Demonstrationen sieht man neben Impfgegnern und linken Radikalen nun Neonazis und sogenannte Reichsbürger.
Die Rechtsextremen im heutigen Deutschland stilisieren sich zu Systemgegnern. Früher ging es um die Frage der deutschen Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und an den in dieser Zeit begangenen Gräueltaten, später um die Flüchtlingspolitik, die Gleichstellung und den Klimaschutz. Heute kämpfen sie unter dem Motto der Verteidigung der verfassungsgemäßen Freiheit gegen die Einschränkungen, die wegen der Epidemie verhängt wurden. Auf diese Weise angeln (die Rechten) unter den protestierenden Bürgern nach Anhängern. Bislang spielt sich das alles auf lokaler Ebene ab und wird nicht zentral koordiniert. Unklar ist, wann sich das ändert. “

dpa