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20200511152026

Montag, 16.03. Verwaltungsstellen und öffentliche Einrichtungen werden geschlossen

09:04
16.03.2020
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen werden in Lahr ab dem 15. März 2020 öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern untersagt. Die Stadtverwaltung erlässt hierzu eine Allgemeinverfügung, die seit Sonntag in Kraft getreten sind. Weiter empfiehlt die Stadtverwaltung auf private Veranstaltungen entsprechender Größe zu verzichten. Der Wochenmarkt ist hiervon ausgenommen und wird weiterhin dienstags, donnerstags und samstags an den gewohnten Plätzen stattfinden.

Ab Dienstag, 17. März, bleiben alle städtischen öffentlichen Einrichtungen für den Publikumsverkehr bis auf weiteres geschlossen. Dazu gehören: Stadtmuseum, Mediathek, Volkshochschule, Hallenbad, Kinder- und Jugendbüro, Treffpunkt Stadtmühle, Musikschule, Kinder- und Jugendbüro, Schlachthof mit Ausnahme der Gaststätte, Gemeinwesensarbeit, städtische Einrichtungen im Gebäude Stiftschaftnei und Bau- und Gartenbetrieb. Ebenfalls werden ab Dienstag, 17. März, alle Rathäuser (auch altes Rathaus) und Ortsverwaltungen für die Öffentlichkeit geschlossen. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind jedoch wie gewohnt über E-Mail und Telefon zu den üblichen Zeiten erreichbar. Termine sind nur nach vorheriger Absprache möglich.

Sporthallen und Sportfreianlagen bleiben geöffnet. Die Stadtverwaltung appelliert aber, bei der Nutzung darauf zu achten, dass nicht mehr als 100 Personen auf engem Raum zusammenkommen.

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse tagt weiterhin täglich. Die Entwicklung ist sehr dynamisch, so dass alle Maßnahmen bis auf weiteres gelten.

Seweryn Sadowski

Freitag, 13.03. „Drive-In“-Station für Coronavirus-Tests im Ortenaukreis testet rund 60 Personen pro Tag - Hausärzte und das Gesundheitsamt entscheiden über Notwendigkeit des Abstrichs

17:08
13.03.2020
Seit rund zwei Wochen gibt es im Ortenaukreis eine „Drive-In“-Station für Coronavirus-Tests. Personen, die sich möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt haben, können sich aus dem Auto heraus sicher und schnell testen lassen.

Der Ortenaukreis hat dieses zentrale Abstrichstelle über sein Gesundheitsamt und in Kooperation mit dem Ortenau Klinikum und der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg Anfang März in Betrieb genommen. „Es funktioniert quasi nach dem Prinzip von Drive-In-Restaurants“, sagt Gesundheitsamtsleiterin Evelyn Bressau.

„Derjenige, der getestet werden muss, fährt mit dem Auto vor, kurbelt das Fenster runter, öffnet seinen Mund und ein Arzt in entsprechender Schutzkleidung nimmt den Rachenabstrich direkt am Wagen vor“, erläutert Doris Reinhardt von der Kassenärztliche Vereinigung.

Dieses schnelle Verfahren biete zudem den Vorteil, dass im eigenen Auto niemand Angst haben müsse, andere anzustecken. Auch müsse der testende Arzt nicht nach jedem Abstrich größere Desinfektionsmaßnahmen vornehmen. „So eine zentrale Stelle nimmt Druck von den Kliniken und Praxen, für die die Tests enorm aufwändig sind“; weiß die Allgemeinmedizinerin Reinhardt. Auch deshalb habe man sich bereits Ende Februar für so eine Lösung entscheiden.

„Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass auch bei einem negativen Testergebnis, nach Kontakt zu einer erkrankten Person oder einer Rückkehr aus einem Risikogebiet die Patienten 14 Tage Zuhause bleiben müssen. Der Grund ist, dass es trotzdem noch innerhalb dieser 14 Tage zum Ausbruch der Krankheit kommen kann“, erklärt Reinhardt.

Die Termine für die „Drive-In-Tests“ vergibt das Gesundheitsamt. Ohne angemeldeten Termin einfach vorbeizufahren und sich auf Verdacht testen lassen, ist nicht möglich. „Ein Test auf Verdacht macht auch keinen Sinn“, stellt Bressau klar. „Eine Ansteckung kann erst mit Beginn der Symptome sicher festgestellt werden. Wenn keine Symptome vorhanden sind, wird der Test mit sehr großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen. Deshalb entscheiden auch nach wie vor die Hausärzte und das Gesundheitsamt, ob ein Test notwendig ist“, konkretisiert Reinhardt.

Immer noch gelte: Wer glaubt, es sei erkrankt, ruft seine Hausarztpraxis oder am Wochenende den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 an. Dort werde anhand einer Checkliste die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Infektion überprüft. Bressau widerspricht auch den wiederkehrenden Gerüchten aus den sozialen Medien, der Ortenaukreis würde überhaupt keine Tests mehr durchführen. „Das Gegenteil ist der Fall, wir haben unsere Testkapazitäten deutlich erhöht und können jetzt viel mehr als noch zu Beginn der Epidemie testen“.

60 Abstriche täglich seien inzwischen über die zentrale Abstrichstelle möglich. Das Gesundheitsamt bestellt die Testpersonen mittlerweile im Fünf-Minuten-Takt ein. Die genommenen Proben werden täglich per Express ins Labor geschickt, zwei Tage später ist das Ergebnis da. Bis dahin müssen die getesteten Personen in häuslicher Quarantäne bleiben.

Seweryn Sadowski

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