Berlin - Das Berliner Robert Koch-Institut rechnet mit einer Erhöhung der Coronavirus-Sterberate in Deutschland. Im Moment liege die Rate bei 0,8 Prozent, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag. «Die Meldungen haben aber einen Zeitverzug. Die Menschen sterben erst nach einem gewissen Krankheitsverlauf», erläuterte er. «Wir haben jetzt ja auch leider Fälle in Pflege- und Altenheimen. Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Sterberate damit ansteigen wird.»
Die aus den erfassten Fällen errechnete Sterberate liegt in Deutschland bisher deutlich niedriger als in der Europäischen Union insgesamt mit etwa 7,6 Prozent. Den Grund für die momentan noch moderate Quote sieht Wieler in frühen und vielen Tests. Deshalb seien in Deutschland auch viele leichte Fälle registriert, die nicht zum Tod führten. Bislang liege das Durchschnittsalter der Infizierten bei 47 Jahren, pro Woche würden rund 350 000 Menschen in Deutschland getestet. Mehr sei im Moment mit herkömmlichen Tests nicht möglich, sagte Wieler.