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SPD verteidigt geplante Verlagerung von Corona-Maßnahmen auf Länder

21:16
14.03.2022
In der Debatte um die künftigen Corona-Auflagen in Deutschland hat sich die SPD bereit erklärt, in begrenztem Ausmaß über weitergehende bundesweite Schutzmaßnahmen als bisher geplant zu reden. Gleichzeitig verteidigte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert am Montag in Berlin das Vorhaben, Auflagen über einen bundesweiten Basisschutz hinaus von Entscheidungen der jeweiligen Landesparlamente abhängig zu machen. Jeder, der Maßnahmen des Basisschutz aufrechterhalten „und an der einen oder anderen Stelle auch verstärken“ wolle, finde in der SPD einen offenen Gesprächspartner, sagte Kühnert am Montag in Berlin.

Die Entscheidung, die Kompetenz für Maßnahmen aber stärker in die Hände der Länder zu geben, die dies dann für einzelne Gebietskörperschaften wie etwa Landkreise ausdefinieren könnten, folge der Annahme, „dass sich das Hotspotgeschehen insbesondere regional ausdrücken wird“, so Kühnert. „Und da geht es ja längst nicht mehr nur um Inzidenzen (...), sondern es geht insbesondere um die Krankenhausbelastung“, sagte er weiter. „Und das kann naturgemäß am besten auch im Zusammenspiel mit den örtlichen Gesundheitsbehörden und den Trägern der Gesundheitsversorgung auf der kommunalen und Landesebene eingeschätzt werden.“

Kritiker hatten vor der Umsetzung eines entsprechenden Gesetzentwurfs von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) gewarnt. Angesichts der starken aktuellen Virusverbreitung in den kommenden Wochen drohe, dass die Infektionslage so bleibe oder schlechter werde, sagte etwa die Virologin Melanie Brinkmann in einer Bundestagsanhörung zu den Gesetzesplänen.

Michael Rabba

Esken: Brauchen weiter Basisschutz mit Maske im Einzelhandel

21:02
14.03.2022
Vor der anstehenden Entscheidung über die Corona-Auflagen im Frühling hat sich SPD-Chefin Saskia Esken für einen ausreichenden Basisschutz auch mit Masken in Geschäften ausgesprochen. „Das Frühjahr kommt, doch Corona bleibt uns offenbar erhalten“, sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Auch im neuen Infektionsschutzgesetz brauchen wir deshalb einen ausreichenden Basisschutz, der überall gleichermaßen gilt“, so die SPD-Chefin. „Dazu gehören Maske und 3G im öffentlichen Fern- und Nahverkehr ebenso wie die Maske im Einzelhandel. Die Länder müssen auf lokale Infektionsgeschehen mit weitergehenden Maßnahmen reagieren können.“

Am Mittwoch sollen im Bundestag Änderungen am Infektionsschutzgesetz in erster Lesung beraten werden; die meisten bundesweiten Corona-Auflagen sollen zum 20. März entfallen. Bereits zwei Tage später soll im Plenum über den entsprechenden Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Justizminister Marco Buschmann (FDP) entschieden werden. Lauterbach und Buschmann schlagen einen deutlich verringerten Basisschutz für ganz Deutschland vor. Die Länder sollen aber weitere Corona-Auflagen für jeweils auszurufende Hotspots beschließen können.

Jan-Felix Jasch