Mit dem Ende des coronabedingten Tanzverbots sind am ersten Wochenende viele Menschen in Clubs und Diskotheken gestürmt. In Berlin, Hamburg und Frankfurt etwa kehrten am Freitag Tausende auf die Tanzflächen zurück - teils endete die Partybegeisterung aber in Tumulten und Polizeieinsätzen.
So kam es in Berlin zu einem größeren Gedränge vor einem Club. Mehrere Menschen hätten Panikattacken erlitten, teilte die Polizei am Samstag mit. Ein Mann sei in Ohnmacht gefallen, eine Frau ins Krankenhaus gebracht worden. Den Angaben zufolge hatten sich am Freitagabend etwa 1500 bis 2000 Menschen vor dem Club versammelt. Die Polizei rückte mit rund 70 Einsatzkräften an und räumte den Hof vor dem Club.
Vor dem Leipziger Techno-Club „Distillery“ kam es in der Nacht zu Sonntag zu einem Massenandrang. Wie die Polizei mitteilte, wurden Beamte zum Einsatz gerufen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Etwa 1000 junge Leute hätten vor dem bereits gefüllten Club auf Einlass gewartet. Es sei zu Gedränge gekommen, ein Mann habe zwei Polizisten mit Schlägen leicht verletzt.
Seit Freitag dürfen die Clubs und Diskotheken ihre Tanzflächen wieder öffnen. Genesene und Geimpfte müssen sich zusätzlich testen lassen, wenn sie mitfeiern wollen. „Die Sehnsucht war groß“, sagte am Samstag Victor Oswalt vom Frankfurter Netzwerk Clubs am Main, in dem sich 15 Clubs zusammengeschlossen haben. „Man merkte, dass sehr lange etwas Wichtiges gefehlt hat.“
Viel los war auch in Hamburg: Vor etlichen Clubs hätten sich lange Schlangen gebildet, sagte der Geschäftsführer des Hamburger Clubkombinats, Thore Debor. „Gerade an der Sternbrücke war es sehr voll.“ Von anderen Orten habe er aber auch Berichte gehört, dass es nicht ganz so voll gewesen sei.
Michael Rabba