Mindestens 5,2 Millionen Kinder und Jugendliche haben einer Studie zufolge weltweit bis zum vergangenen Herbst im Zusammenhang mit der Pandemie einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren. Damit übersteigt ihre Zahl die in dem 20-monatigen Untersuchungszeitraum (März 2020 bis Oktober 2021) verzeichneten fünf Millionen Corona-Todesfälle, wie internationale Forscher verschiedener Universitäten herausfanden, die ihre Ergebnisse am Donnerstag im Fachmagazin „Lancet Child Adolescent Health“ veröffentlichten.
Das bedeutet, dass für jeden Corona-Todesfall mehr als ein Minderjähriger oder eine Minderjährige kommt, der oder die einen Elternteil oder Sorgeberechtigten verloren hat. Für ihre Auswertung bezogen sich die unter anderem am Londoner Imperial College tätigen Wissenschaftler auf verfügbare offizielle Daten zu den in den jeweiligen Nationen verzeichneten Corona-Todesfällen sowie zur Übersterblichkeit und stellten auf dieser Basis Modellierungen an. Die genannten Zahlen könnten den Forschern zufolge auch noch rückwirkend ansteigen, wenn sich die Datenqualität verbessert. In vielen Regionen wird mit einer extrem hohen Dunkelziffer gerechnet.
Zwei von drei Minderjährigen, die in der Pandemie einen Elternteil oder eine sorgeberechtigte Person verloren, waren im Alter von 10 bis 17 Jahren. Außerdem wird aus den Daten sehr deutlich, dass Männer häufiger an Covid-19 gestorben sind als Frauen: Drei von vier betroffenen Kindern und Jugendlichen haben ihren Vater verloren.