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Mutmaßlicher Attentäter soll aus Auto zwei Menschen erschossen haben

15:23
21.02.2020
Der mutmaßliche Attentäter Tobias R. soll während seiner Fahrt durch Hanau zwei der Todesopfer in ihren Autos erschossen haben. Das sagten Behördenvertreter am Freitag in einer Telefonkonferenz Mitgliedern des Innenausschusses des Bundestages, wie Teilnehmer berichteten. Nicht beantwortet worden sei hingegen die Frage, wann am Mittwochabend der erste Notruf bei der Polizei eingegangen sei.
Wie die Abgeordneten laut Teilnehmern der Besprechung erfuhren, hatte der Attentäter bis 2018 in München zur Untermiete gewohnt. Den Abgeordneten wurde den Angaben zufolge weiter mitgeteilt, Tobias R. sei zuletzt arbeitslos gewesen, habe wenig soziale Kontakte gehabt und bei seinen Eltern gewohnt. Dort sollen zwei Schusswaffen gefunden worden sein, eine Sig Sauer und eine Walther-Kleinkaliberwaffe. Sein Vater habe bislang nicht vernommen werden können. Wann genau die Mutter erschossen wurde, sei noch nicht geklärt.

dpa

Mahnwache mit Menschenkette und stillem Gedenken an Opfer

15:16
21.02.2020
Mit einer Mahnwache haben Menschen am Freitag in Hanau der Opfer des rassistischen Anschlags gedacht. Etwa 200 Teilnehmer versammelten sich nach Veranstalter-Angaben auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, fassten sich an den Händen und bildeten eine kreisrunde Menschenkette.
Initiator der Aktion war der Hamburger Filmemacher Grigorij Richters (32).
Er wollte nach dem Anschlag zusammen mit den Hanauern ein klares Zeichen gegen Hass, Kriminalität und Terror setzen, wie er sagte. „Wir wollen den Familien der Opfer auch unsere Anteilnahme ausdrücken. Wir sind in Menschlichkeit vereint. Egal, ob wir uns kennen. Ich finde, wir müssen das Bild weitertragen in Deutschland und die Welt. So nicht mit uns!“
Am Fuße des Brüder-Grimm-Denkmals auf dem Marktplatz legten am Freitag immer wieder Menschen Blumen ab und entzündeten Kerzen. Auf Schildern war zu lesen: „Respekt. Kein Platz für Rassismus.“ Oder: „Rassismus ist krass. Liebe ist krasser.“ 
Auch die Hanauer Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck (SPD) nahm an der Gedenkveranstaltung teil. „Das war mir ganz wichtig. Es hat einfach gut getan, den Zusammenhalt zu spüren. Die Menschen sind spontan stehengeblieben und haben sich beteiligt.“ Tief traurig sei sie darüber, dass der Namen der Stadt Hanau künftig immer wieder in einem Atemzug genannt werde Orten wie Halle und anderen, an denen sich schreckliche rechtsradikale Straftaten ereignet hätten.

dpa

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