Ist der VR-Hype also vorbei?
Im Gegenteil, sagt Fabian Nappenbach, Director Product Marketing bei HTC VIVE Europe bei den MEDIENTAGEN 2019. Er vergleicht den Stand von VR heute mit dem von Smartphones zur Mitte der Nullerjahre: Der große Durchbruch steht erst noch bevor. Nachdem VR im frühen Stadium vor allem Gamer angesprochen hat, gibt es viele Anwendungsszenarien darüber hinaus, die heute schon Realität sind und weiter ausgebaut werden.
Einige Beispiele:
- Im Verkauf: VR eignet sich hervorragend dazu, Produkte zu visualisieren, die nach Kundenwünschen gestaltet werden, etwa Autos, Inneneinrichtungen und Gebäude.
- Geschäftsanwendungen: Im B2B-Bereich sorgt VR schon heute für hohe Kostenersparnisse. Das Flugpersonal der Lufthansa beispielsweise absolviert Sicherheitstrainings nicht mehr in echten Flugzeugen, die extra dafür bereitgestellt werden müssen, sondern über in einem VR-Training Center.
- Bildung: Weil man sich viel besser merkt, was man erlebt und fühlt, als das, was man nur liest oder hört, können VR-Lernlabore (wie es sie in China schon gibt) Inhalte auf ganz neue Art und Weise vermitteln.
"Virtual Reality steht gerade erst am Anfang", verspricht Fabian Nappenbach. Durch Eyetracking und Handtracking würde nach und nach der ganze Körper digitalisiert, was die Technologie immer immersiver macht. Er erwartet die Verbreitung in der breiten Gesellschaft bis Mitte der 2020er Jahre.