Technisch wären wir soweit, eine Tageszeitung zu automatisieren, stellt Saim Alkan von AX Semantics in den Raum. Alle Panel-Teilnehmer sind sich aber einig: Eine KI kann noch keinen Journalisten ersetzen auch wenn sie bereits Artikel selbstständig schreiben kann.
Diese automatisch verfassten Texte sind in der Regel Stücke, die ein Redakteur nie zu schreiben auf den Schreibtisch bekommen hätte, weil sie so hyperregional oder kleinteilig sind.
Beispielsweise Wahlberichterstattung für jede noch so kleine Gemeinde, Fernsehprogramme oder Fußball-Begegnungen bis hinein in die dritte Liga. Aber eine KI könne auch genutzt werden, um Daten- und Rechercherundlagen zu erstellen, an die man sonst nicht gekommen wäre, heißt es.
So nutzt die Stuttgarter Zeitung beispielsweise ihre künstliche Intelligenz, um die Pressemitteilungen der Polizei automatisch auslesen zu lassen. So entsteht eine straßengenaue Crime-Datenbank.
Die großen Geschichten, Reporte und Kommentare werden aber auch weiterhin von Menschen geschrieben. Denn wie es Katharina Schell von der Austria Presse Agentur ausdrückt: "Maschinen sind datenklug - Menschen datendumm, Maschinen sind storydumm und Menschen storyklug.
Auf die Frage, ob Menschen im Medienbereich in der Zukunft gebraucht werden, antworten die Expertinnen und Experten ganz deutlich: Ja.
Im Roboterjournalismus-Kontext werden exzellente Sprachkompetenz und Bauchgefühl, was wirklich interessant für das Publikum ist, noch wichtiger. Denn wir brauchen in der ersten Linie gute Journalisten, die Algorithmen trainieren und die mit KI-Werkzeugen locker arbeiten können.