Für die Reihe „FEMALE DRIVE“ interviewt Charlotte Bufler von Lürzer’ Archive in Cannes maßgebliche Frauen aus der Kreativbranche. Auf dem Rücksitz eines Autos, die Croisette entlangcruisend, während links und rechts die Cannes Lions toben.
Joanna Monteiro ist ein ganz besonders seltenes Exemplar ihrer Gattung. Eine weibliche Kreativ-Chefin in Brasilien. CCO gar. Von FCB. Eine Quote, so die Frage von Charlotte Bufler, hat sie ganz bestimmt nicht in ihre Position gebracht – was denn? Was ist Joanna Monteiros Drive? Die Brasilianerin holt tief Luft. "Passion. Die Liebe zum Job." Die FCB-Brazil-Chefin unterscheidet zunächst nicht in „male“ oder „female“ talent. An erster Stelle steht die Leidenschaft. Dann aber wird es auch nach ihrer eigenen Erfahrung diffizil. Als Frau. Blöde Witze, dämliche Sprüche. Und ein erster Job, den niemand machen wollte. In den sie sich aber verbissen hat.
Joanna Monteiro warnt die Branche, die weibliche Seite zu vernachlässigen. Wer das tut, so Monteiro, ist über kurz oder lang tot. Denn es geht nicht um ein hübsches Gesicht hier oder ein nettes Häschen da, so Joanna Monteiro im Interview. Es geht um Geld. Business. „The economy!“ Denn Frauen entscheiden zu über 50 %, was gekauft wird.
Sagte das nicht auch ein erfolgreicher US-Präseident? „It’s the economy, stupid!“