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20251012164916

Langeweile in Bezirk 1111

14:49
12.10.2025
Eine einzelne Wählerin kommt ins Wahllokal des Bezirks 1111. Sie weist sich aus, bekommt ihren Stimmzettel, verschwindet kurz in der Wahlkabine und gibt ihre Stimme ab. Dann wird es wieder still in dem Raum in der Berufsschule in Ludwigshafen Mitte. Sie war heute die 139. Wählerin - Briefwähler ausgenommen. Wahlberechtigt sind in Bezirk 1111 laut Wahlhelfer Detlev Kehl 3300 Menschen. „Wie ist die Stimmung?“ fragt er seine Kollegen und bekommt verhaltenes Lachen als Antwort. „Es gibt ein Lächeln jenseits der Verzweiflung“, sagt Kehl, wirkt aber noch gut gelaunt. Wohlwissend haben seine Kolleginnen und Kollegen Romane dabei: „Wir haben uns schon vor drei Wochen gut gelangweilt“, erzählt Kehl. Zum ersten Wahlgang kamen immerhin noch 365 Wähler ins Wahllokal. Schuld an der niedrigen Wahlbeteiligung sei die schlechte Bildungspolitik, meint er. Seit 33 Jahren bildet Kehl junge Menschen zu Verwaltungsfachangestellten aus. Die Jugend sei klug, nur unwissend, meint er. Viele wüssten nicht, wie und wozu sie wählen. "Solange wir zu wenig Allgemeinbildung haben, werden wir solche Wahlergebnisse produzieren", so Kehl. Die Wahlhelfer von Bezirk 1111 erwarten heute nicht mehr viele Wähler. „Wir werden pünktlich um 18 Uhr anfangen auszuzählen und werden wohl um 18.10 Uhr fertig sein“, vermutet Kehl.

Rebekka Langhans

Detlev Kehl ist seit über 30 Jahren Wahlhelfer und beobachtet, wie die Wahlbeteiligung immer niedriger wird.

Klaus Blettner: Gespannt aufs Ergebnis

12:55
12.10.2025
"Ich bin gelassen. Es geht mir gut. Ein langer Wahlkampf findet heute sein Ende", sagt CDU-OB-Kandidat Klaus Blettner. Der 57-jährige hat heute Morgen um 9.30 Uhr seine Stimme im Wahllokal in der Oggersheimer Festhalle abgegeben. Anschließend besuchte der Kandidat noch einige Wahllokale, wo es relativ ruhig zugegangen sei, und den Kerwegottesdienst in Maudach. Den Nachmittag verbringt er mit dem engsten Kreis aus seinem Wahlkampfteam. Es gibt ein gemeinsames Essen, bevor es am Abend zur Bekanntgabe der Wahlergebnisse ins Hack-Museum geht. Blettner ist optimistisch, dass er auch bei der Stichwahl am Ende die Nase vorne haben wird - nachdem er im ersten Wahlgang klar von seinem SPD-Konkurrenten lag. "Ich bin auf das Ergebnis gespannt. Ich habe alles getan, was getan werden musste", sagt Blettner.

Michael Schmid