Markus Diehl begleitet die Wahlen in Ludwigshafen seit über 20 Jahren als Wahlhelfer - heute in der Alfred-Delp-Schule in Maudach. Obwohl „wesentlich niedriger“ als bei anderen Wahlen, ist die Wahlbeteiligung hier laut Diehl höher als in anderen Stadtteilen. Das könne demografische Gründe haben, mutmaßt er. Ältere Menschen nutzten eher ihr Wahlrecht, ergänzt einer seiner Kollegen. „Für die Älteren ist das ein Sonntagsausflug“, sagt Diehl. In Maudach kenne man sich, treffe sich zum Wählen, gehe danach gemeinsam ins Restaurant. Wenn gerade keine Wähler in der Turnhalle der Grundschule sind, müssen sich die Helfer manche Minute vertreiben: „Wir unterhalten uns“, erzählt Diehl. Für die Wählerinnen und Wähler hingegen wird es nicht langweilig - sie können ihr Kreuz machen und danach zur Maudacher Kerwe gehen. Einer 40-Jährigen aus Reingönheim fällt erst dort auf, dass sie noch nicht gewählt hat. „Beim ersten Wahlgang war ich wählen“, versichert sie. Noch habe sie ein paar Stunden Zeit – vielleicht klappe es noch.
Aus dem Wahllokal kommt ein 62-jähriger Maudacher mit seiner Mutter. Sie gingen immer wählen, erzählt er. "Maudach ist da noch ein bisschen anders als die Stadt", ergänzt seine 87-jährige Mutter. Sie finde es "schlimm", wie niedrig die Wahlbeteiligung heutzutage sei. Für die beiden geht es heute nicht zur Kerwe, sondern nach Hause zum familiären Kuchenessen. "Morgen gehen wir aber zum Frühschoppen", erzählt der 62-Jährige.
Rebekka Langhans