Letztes Update:
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Wüst lobt „Vereinbarung der Vernunft“

14:30
09.04.2025
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat den Koalitionsvertrag von Union und SPD als „Vereinbarung der Vernunft in Zeiten weltweit grassierender Unvernunft“ gewürdigt. Deutschland könne jetzt an vielen Stellen die notwendigen Veränderungen bekommen, teilte der CDU-Landeschef in Düsseldorf mit.
Vor allem die Vereinbarungen in der Energiepolitik und zum Abbau von Bürokratie könnten sich sehen lassen und machten „Deutschland einfacher“, lobte Wüst. Bei den geplanten Investitionen in die Infrastruktur müsse dafür gesorgt werden, dass das Geld unbürokratisch vor Ort ankomme.
Mit der Speicherpflicht für IP-Adressen bekämen die Sicherheitsbehörden endlich ein neues Instrument im Kampf gegen Terrorismus, organisierte Kriminalität und Kindesmissbrauch, betonte der CDU-Politiker darüber hinaus. Er lobte auch Verbindlichkeit beim Thema kommunaler Altschulden. Die Zusage einer hälftigen Beteiligung des Bundes am Entschuldungsprogramm sei ein erster wichtiger Schritt hin zu einer dauerhaften Lösung.
dpa

dpa

Koalitionsvertrag: Journalismus-Abgabe für Online-Plattformen

14:29
09.04.2025
Auf Online-Plattformen in Deutschland könnten künftig zusätzliche Kosten zukommen. In ihrem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf die Einführung einer Abgabe für Online-Plattformen verständigt, die Medieninhalte nutzen. Gleichzeitig wollen die künftigen Koalitionspartner wie die Vorgängerregierung auch mehr Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus schaffen.

"Unabhängige und vielfältige Medien sichern eine freie öffentliche Debatte", heißt es im Koalitionsvertrag. Daher setze sich die künftige Bundesregierung "im dualen Mediensystem sowohl für einen pluralen öffentlich-rechtlichen Rundfunk als auch für faire Regulierungs- und Refinanzierungsbedingungen für private Medien ein". Sie will den Aufbau einer europäischen Medienplattform unter Einbeziehung des deutsch-französischen Kulturkanals Arte unterstützen und die gesetzlichen Grundlagen des Auslandssenders Deutsche Welle "zeitgemäß novellieren" und den Sender so stärken.

Bei den privaten Medien soll "von zusätzlichen Werbebeschränkungen" abgesehen werden. Erlöse aus der bei Online-Plattformen geplanten Abgabe sollen dem jeweiligen Medienstandort zugutekommen. "Im Sinne der flächendeckenden Versorgung mit journalistischen Angeboten schaffen wir mit Blick auf die Gemeinnützigkeit Rechtssicherheit", heißt es weiter. Eine direkte Presse- oder Vertriebsförderung ist nicht vorgesehen, ebenso wenig wie ein Presseauskunftsrecht auf Bundesebene. "Die Herausforderungen der Zustellung der Zeitungen werden wir mit den Verlagen erläutern", heißt es in dem Papier. Die von den Lobbyverbänden der Verlage geforderte weitere Absenkung der Mehrwertsteuer bei Presse-Produkten findet sich dagegen nicht im Koalitionspapier.

Dafür soll im Bereich Wettbewerbsrecht das sogenannte Medienkonzentrationsrecht gestärkt und mit den Vorschriften der Länder verzahnt werden. Das im Grundsatz aus den 1990er Jahren stammende Medienkonzentrationsrecht bezieht sich vor allem auf das Fernsehen. Künftig sollen auch "Fusionen von Medienunternehmen mit Anbietern medienrelevanter Infrastruktur" wie digitalen Plattformen geprüft werden.
Um die Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu unterstützen, will die Koalition hier eine "wettbewerbsrechtliche Bereichsausnahme" schaffen, die bislang durch das Kartellrecht ausgeschlossene Zusammenarbeit und Kooperation zwischen ARD, ZDF und Deutschlandradio ermöglicht. Auch bei privaten Medienhäusern sollen Kooperationen erleichtert werden. Die terrestrische Rundfunkverbreitung erhält den Status einer kritischen Infrastruktur.

Um den Gefahren von Desinformation und Manipulation zu begegnen, will die Koalition durchsetzen, dass Online-Plattformen ihren Pflichten hinsichtlich Transparenz und Mitwirkung gegenüber der Medienaufsicht nachkommen. Außerdem soll "eine verschärfte Haftung für Inhalte" geprüft werden. "Systematisch eingesetzte manipulative Verbreitungstechniken wie Bots und Fake Accounts müssen verboten werden", heißt es in dem Papier weiter. Dazu soll eng mit der EU zusammengearbeitet und der Digital Services Act "stringent umgesetzt und weiterentwickelt werden". Dabei seien aber die Spielräume der Mitgliedstaaten zum Schutz kultureller und medialer Vielfalt zu wahren.

KNA

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