Die erste oberfränkische Stadt, die von den US-Amerikanern eingenommen wurde, war am 10.4.1945 Coburg. Am selben Tag wurde der Bahnhof Neuhof noch von der US-Air Force mit Tieffliegern bombardiert. DAs BayWa-Lagerhaus wurde dabei zerstört, die Bahnhofsanlage verzeichnete hohe Schäden und die Flammen sollten bis zum 15. April lodern. Zwei Tage später, am 12. April, wurde die Eisenbahnbrücke bei Unterkotzau bei Hof noch Ziel eines Bombenangriffes. Dabei kamen 100 Menschen ums Leben, Zweidrittel davon waren kriegsgefangene Franzosen und Slowaken, die in einer Scheune untergebracht waren.
Professor Harald Dill hatte das alles für unsere Zeitung aufgeschrieben (Quelle: Hofer Anzeiger/Frankenpost, 15./16./17.4.1995): Am selben Tag fiel "den aus Richtung Lobenstein anrückenden Amerikanern Lichtenberg als erste Stadt im heutigen Landkreis Hof ohne nennenswerte Gegenwehr in die Hände."
Doch in Hof verkündet NS-Kreisleiter Benno Kuhr noch an diesem 12. April 1945 lautstark Durchhalteparolen: "In den härtesten Stunden der Bewährung sind Glaube und Treue zum Führer die Grundlagen zur Wende und zum Sieg." Ob er angesichts der herannahenden US-Truppen selbst noch dran geglaubt hat?