Letztes Update:
20250409152157

Widerstandsfähiger durch Nachhaltigkeit

10:24
09.04.2025
#Geldpolitik Manuel von Mettenheim von der EU-Kommission betont, dass Europa aus der Energiekrise 2022 wichtige Lehren gezogen hat: Die Abhängigkeit von russischem Gas wurde drastisch reduziert, die Nachfrage gesenkt – das habe geholfen, die Preise zu stabilisieren. Ein ähnlich drastischer Preisschock sei deshalb künftig eher unwahrscheinlich. Für die Zukunft sieht von Mettenheim einen grundlegenden Wandel: Der Fokus verschiebt sich auf nachhaltige Energien und das Ziel der Klimaneutralität. Fossile Schocks werden damit weniger durchschlagen – entscheidend sei jedoch, wie geopolitische Risiken die Entwicklung beeinflussen. Die Europäische Kommission arbeite daher an einem neuen Aktionsplan, um Haushalte und Industrie besser abzusichern. -fw

Felix Winnands

#Geldpolitik Manuel von Mettenheim, Europäische Kommission Ein weiterer fossiler Preisschock wird eine deutlich geringere Wirkung auf die europäische Wirtschaft haben – weil wir resilienter und nachhaltiger geworden sind. -fw 10:24
09.04.2025

Bachmann: Fachkräftemangel braucht Zuwanderung und digitale Bildung

10:19
09.04.2025
#Arbeitsmarkt Ronald Bachmann vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung skizziert gleich zu Beginn die enormen Herausforderungen für den deutschen Arbeitsmarkt. Der demografische Wandel allein werde zu einem drastischen Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials führen. Ohne Zuwanderung drohe ein dramatischer Einbruch.

Besonders eindringlich ist sein Appell, die Auswirkungen der Dekarbonisierung auf den Arbeitsmarkt nicht zu unterschätzen: Berufe würden sich zunehmend „vergrünern“, entweder weil grüne Tätigkeiten wachsen oder weil bestehende Berufe nachhaltiger würden. Diese Transformation bringe neue Anforderungen an Qualifikationen mit sich – ebenso wie der technologische Wandel durch Künstliche Intelligenz.

„Künstliche Intelligenz allein wird den Fachkräftemangel nicht lösen“, betont Bachmann. Zwar könne sie Prozesse effizienter machen, aber die bestehenden Jobs würden sich eher verändern als verschwinden. Entscheidend sei deshalb der Ausbau digitaler Kompetenzen – auch um soziale Ungleichheiten und geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Technologieanwendung zu überwinden. -ik

Isabel Knippel

Lehren aus dem Energiepreisschock

10:17
09.04.2025
#Geldpolitik Sebastian Dullien blickt auf die wirtschaftspolitischen Reaktionen in Deutschland im Jahr 2022 zurück und zieht gemischte Bilanz: Die Maßnahmen – etwa die Gaspreisbremse – hätten geholfen, die Folgen des massiven Handelsschocks abzumildern. Doch die Umsetzung sei zu langsam und zu vorsichtig gewesen. Für die Zukunft brauche es schnellere und mutigere Reaktionen auf solche Verwerfungen. Ein besonderes Augenmerk müsse dabei auf den verteilungspolitischen Folgen liegen: Haushalte mit geringem Einkommen litten deutlich stärker unter der Inflation – mit potenziell gefährlichen gesellschaftlichen Konsequenzen. -fw

Felix Winnands