Im Streitgespräch äußern sowohl Frank Werneke, Vorsitzender von ver.di, als auch Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von "Die Familienunternehmer e.V.", ihre Besorgnis über die Herausforderungen des deutschen Arbeitsmarktes – auch wenn sie dazu unterschiedliche Auffassungen haben.
Ostermann unterstreicht, dass sich viele Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, vor allem wegen zu geringer Investitionen. Ein weiteres Problem sei die Bürokratie: Über 20 Prozent der Arbeitszeit würden dafür aufgewendet, was die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schwäche. Zudem befürchte man, dass immer weniger Netto vom Brutto übrig bleibe. Sie fordert strukturelle Reformen, damit soziale Sicherungssysteme bezahlbar bleiben und qualifizierte Fachkräfte nicht ins Ausland abwandern.
Werneke hingegen weist darauf hin, dass die exportorientierte Wirtschaft vor Herausforderungen stehe. Die Unternehmenssteuern sind seiner Meinung nach im internationalen Vergleich keineswegs zu hoch. Dringend notwendig seien Investitionen ins Bildungssystem. Für ihn und seine Mitglieder bleiben außerdem Sozialtransferleistungen wie das Bürgergeld essentiell und wichtig, und dadurch auch Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge gerechtfertigt. -ik
Isabel Knippel