Letztes Update:
20250409152157

Unternehmer wollen investieren

09:12
09.04.2025
Marie-Christine Ostermann und Frank Werneke blicken kritisch auf die Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ostermann kritisiert die hohe Besteuerung von Unternehmensgewinnen, die bei 30 Prozent liegt, während der europäische Durchschnitt bei 21 Prozent liege. „Wir Unternehmer wollen investieren“, erklärt sie und betont, dass die Wende zu mehr Nachhaltigkeit auch finanziert werden müsse – und zwar nicht über Schulden, sondern über Kapital. Daher fordert sie eine Senkung der Steuerbelastung für Unternehmen und Arbeitnehmer. Ostermann ist grundsätzlich eine Befürworterin von Tarifverträgen, betont jedoch, dass die Verhandlungen über Löhne den Tarifpartnern überlassen bleiben sollten, auch im Hinblick auf den Mindestlohn, der ihrer Meinung nach weiterhin von der Mindestlohnkommission festgelegt werden sollte. -fw

Felix Winnands

Sorgen um Arbeitsplätze und Bildung

09:07
09.04.2025
Im Streitgespräch äußern sowohl Frank Werneke, Vorsitzender von ver.di, als auch Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von "Die Familienunternehmer e.V.", ihre Besorgnis über die Herausforderungen des deutschen Arbeitsmarktes – auch wenn sie dazu unterschiedliche Auffassungen haben.

Ostermann unterstreicht, dass sich viele Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, vor allem wegen zu geringer Investitionen. Ein weiteres Problem sei die Bürokratie: Über 20 Prozent der Arbeitszeit würden dafür aufgewendet, was die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands schwäche. Zudem befürchte man, dass immer weniger Netto vom Brutto übrig bleibe. Sie fordert strukturelle Reformen, damit soziale Sicherungssysteme bezahlbar bleiben und qualifizierte Fachkräfte nicht ins Ausland abwandern.

Werneke hingegen weist darauf hin, dass die exportorientierte Wirtschaft vor Herausforderungen stehe. Die Unternehmenssteuern sind seiner Meinung nach im internationalen Vergleich keineswegs zu hoch. Dringend notwendig seien Investitionen ins Bildungssystem. Für ihn und seine Mitglieder bleiben außerdem Sozialtransferleistungen wie das Bürgergeld essentiell und wichtig, und dadurch auch Erhöhungen der Sozialversicherungsbeiträge gerechtfertigt. -ik

Isabel Knippel

Frank Werneke, ver.di-Vorsitzender Unter dem Stichwort der Entbürokratisierung wird deutsches Arbeitsrecht geschliffen, ebenso wie das Lieferkettengesetz. -fw 09:01
09.04.2025

Koalitionsvertrag pro und contra

08:59
09.04.2025
Im Streitgespräch über die sozialpolitischen Impulse für den Wirtschaftsstandort Deutschland äußern sich Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von "Die Familienunternehmer e.V.", und Frank Werneke, Vorsitzender von ver.di, kritisch den Verhandlungen des neuen Koalitionsvertrags, deren Ergebnis heute um 15 Uhr veröffentlicht werden soll. Ostermann zeigt sich enttäuscht von den Koalitionsverhandlungen und betont, dass es nicht gelungen sei, die Wirtschaftswende einzuleiten: „Der Standort Deutschland ist zu teuer und nicht mehr wettbewerbsfähig“, erklärt sie und fordert eine Senkung der Sozialversicherungskosten, die derzeit bei über 40  Prozent des Lohns der Arbeitnehmer:innen liegen. Werneke betrachtet den Koalitionsvertrag vor dem Hintergrund des Bundestagswahlergebnisses und begrüßt auch die Investitionsvorhaben in die Infrastruktur, warnt jedoch vor den negativen Aspekten wie der fehlenden Antwort auf die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen. -fw

Felix Winnands