Im Gespräch mit Enrico Letta, Präsident des Jacques-Delors-Instituts und ehemaliger Ministerpräsident Italiens, dreht sich alles um die Zukunftsperspektiven für Europa und Deutschland – und die zentrale Frage nach deren Wettbewerbsfähigkeit. Letta betont eindringlich die Bedeutung von Einigkeit in Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen. Was er heute in seinem Bericht formuliere, sei noch relevanter als im Vorjahr.
In Italien habe er in der vergangenen Woche erlebt, wie eng europäische Volkswirtschaften miteinander verflochten sind. Als Donald Trump einen Angriff auf die deutsche Autoindustrie ankündigte, wurde vielen in Italien bewusst: Viele Bremsen für diese Autos würden in Italien, etwa in Bergamo, gefertigt. „Wenn Trump Deutschland angreift, geht auch Italien mit unter“, ist Enrico Lettas Schlussfolgerung dessen, was es heute heißt, Teil Europas zu sein. -ik