Letztes Update:
20250402100137

Streamflation? Die Macht der Vielen

08:45
01.04.2025
Mit einer Diskussion über die Herausforderungen und Strategien im wettbewerbsintensiven Streaming-Markt beginnt der Diskussionspart bei #FuVi25. Sabine Anger, Senior Vice President, Streaming Central & Northern Europe and Asia, Paramount, erinnert an die Zeit vor zehn Jahren, als Skeptiker dem Pay-Markt in Deutschland eine Absage erteilt haben. Heute sprechen wir über Streamflation; und Anger wie Evelyn Rothblum, Executive Vice President, Sky Deutschland glauben an die „Kraft der Inhalte“ und die Aggregation im Sinne des Publikums.

Marco Hellberg, Geschäftsführer bei der CANAL+-Tochter M7 Deutschland, berichtet von der hohen Nachfrage bei Future Video: M7 hat als Lieferant an rund 150 Netzbetreiber im deutschsprachigen Markt gerade einen großen Marktstart in Österreich hingelegt. „Es gibt durchaus ein gewisses Plateau in der SVoD-Entwicklung“, räumt er ein.

Doch setzt er auch auf das Drittel der User, die Streaming und entsprechende Abos noch nicht nutzen. Zugpferde sind etwa Champions-League-Rechte. Entscheidend: gute Inhalte, guter Preis, gutes Abo-Management. Daneben profitiert der Anbieter davon, dass nach dem Ende des Nebenkostenprivilegs im Sommer 2024 viele ehemalige Kabelhaushalte in Deutschland zu IPTV wechseln würden.

Was gibt es neben SVoD?

Paramount+ etwa legt nach zwei Jahren im Markt mit einem neuen Preismodell los und startet ab Sommer ein günstiges und werbebasiertes Angebot (AVoD). User könnten sich nach einer kostenlosen Testphase von einer Woche entscheiden, berichtet Sabine Anger. Sie glaubt langfristig daran, dass die Haushalte langfristig eine Art Mischkalkulation für sich einrichten aus Free TV, SVoD, werbefinanziertem AVoD sowie Mediatheken (BVoD).

Stichwort Sport: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ausgang der Bundesliga-Rechtevergabe im letzten Jahr“, sagt Evelyn Rothblum. So würden sich erfahrungsgemäß mit Start der Bundesliga-Saison neue Abonnent:innen für Sky entscheiden. Auch wenn die Münchner über dem von Deloitte geschilderten Preisniveau von 30 Euro pro Monat rangieren. Hier hält Rothblum mit der Vielfalt des Sky-Sportangebots entgegen. Kurz: „Diese Inhalte haben ihren Wert.“

Eine ähnliche Haltung drückt Sabine Anger vor allem für fiktionalen Content der Marke Paramount aus; sie verweist auf das Portfolio an Premium-Filmen und -Serien, die bereits auf der Streaming-Plattform vorhanden sind oder in den kommenden Monaten neu hinzukommen. Anger: "Das ist der Horizont auf dem wir unterwegs sind: Die guten Inhalte zu den Zuschauer:innen in Deutschland zu bringen."

Und was passiert, wenn 2026 ein neues Schwergewicht wie Max aus dem Hause Warner mit Film, Serie und Sport auf den deutschen Markt kommt?

Auch wenn man Wettbewerber sei, habe man mit einem abwechslungsreichen und andersartigen Angebot ja einen Schlüssel in der Hand, so Anger. Daneben würde ein weiterer Neustart die Bereitschaft beim Publikum fürs Streaming generell erhöhen. Mehr Player machten den Kuchen für alle größer, kontert sie die Frage nach der „Streamflation“. Zudem würden Partnerschaften das Wachstum beflügeln.

Auch Sky setzt in dem Zusammenhang auf kluge Bündelungen mit immer mehr Partnern aus dem Markt, wie Evelyn Rothblum verdeutlicht. Für M7 durchaus auch eine Option, wie Marco Hellberg betont.
 
Wachstum durch FAST?

Lineares und werbefinanziertes Streaming liegt im Trend. Die „Erfindung“ des ersten FAST-Angebots vor zwölf Jahren in den USA reklamiert Paramount-Managerin Anger für sich – über die Marke Pluto TV, die inzwischen hierzulande über 200 Angebote umfasst. Ein Modell, das bewusst neben dem klassischen Abo- und Werbe-Streaming (AVoD) platziert wird. Man sei von Anfang an zweigleisig gefahren, berichtet Anger bei #FuVi25. M7-Chef Hellberg geht davon aus, dass noch einiges an Potenzial in FAST liegt.

Zweigleisig empfiehlt sich offenbar, wie Evelyn Rothblum durchblicken lässt. So gibt es weiter das klassische Pay-TV-Angebot neben dem 2024 relaunchten Streaming-Angebot unter der Marke Sky Stream; 80 Prozent der neuen Kund:innen würden sich für den Stream-Part und WOW entscheiden. Wohl auch, weil hier flexibleres Abo-Verhalten mit Jederzeit-Kündigungen möglich ist.

Und Hellbergs Prognose fürs Streaming? "Ich glaube, der Markt entwickelt sich weiter. Es wird sich auch weiter ausfransen in den Geschäftsmodellen. Es wird eine Konsolidierung geben."

Petra Schwegler // Beate Hones

Content wird immer teurer, das bedeutet man braucht eine Monetarisierung. Diese kommt üblicherweise aus Subscription oder aus Werbung. Marco Hellberg, M7 (CANAL+) 08:18
01.04.2025
Auch wenn man Wettbewerber ist, schaut man, was sinnvolle Angebote sind, die man auf den Markt bringen kann. Wer ein Sky-Cinema-Abo hat, hat automatisch Zugang zu Paramount+. Sabine Anger, Paramount 08:31
01.04.2025
Wir verwenden sogenannte "Social Plugins" der Seiten Facebook, Twitter, YouTube und Instagram. Hier verwenden wir eine Zwei-Klick Lösung, bei der standardmäßig nur deaktivierte Inhalte eingebettet werden, die keinen Kontakt mit den Servern von Facebook & Co. herstellen. Erst wenn der Nutzer diese Inhalte aktiviert und damit seine Zustimmung zur Kommunikation mit Facebook, Twitter, YouTube, Instagram oder anderen erklärt, werden die Inhalte aktiv und stellen die Verbindung her. Ihre Einstellung speichern wir zudem dauerhaft in einem Cookie, so dass diese Inhalte nach Ihrer Zustimmung beim nächsten mal direkt geladen werden.

Externen Social Inhalte dauerhaft nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen