Einfach wäre, die Kamera zu drehen – aber einfach ist nichts. „Short Form ist mehr als das Handy anders zu halten“, berichtet Philipp Schild, funk-Programmgeschäftsführer, bei der #FuVi24-Diskussionsrunde. Zumal Plattformen wie TikTok auch ein gewisses Gefühl transportieren würden. Fußball-Content-Creator Conan Furlong, der auch im Fernsehen als Moderator präsent ist, bestätigt dieses Vorgehen: „Es muss innerhalb der verschiedenen Content-Welten unterschiedliche Ansprachen geben.“
Im Verhältnis Kreation vs. Distribution gewinnt laut Adil Sbai, Geschäftsführer von WeCreate, die „Distribution“. Er widerspricht und betont, es sollte nicht zu sehr mit Blick auf die verschiedenen Plattformen produzieren. „Oft ist man hinterher überrascht, wo der Inhalt am besten ankommt.“ Für einen Creator wie Furlong ist es letztlich aber immens wichtig, dass der Inhalt gut ankommt. Content zögerlich zurückhalten? „Man muss posten“, betont er.
TV und Social Media - mal zusammen, mal separat
Furlong kommt die Ausbildung als Journalist und Moderator zugute, zumal er schnell produzieren kann. Zuletzt hat er bei der Baller League für ProSieben Maxx und für Twitch live moderiert, mit allen Unterschieden. Wie in Constanze Gilles‘ Impuls geschildert, kann Twitch Video und Interaktion direkt verbinden – bei Maxx muss der Second Screen separat bespielt werden. Als Beispiel führt Furlong die Teilhabe von Social-Grüße Knossi kürzlich an der ProSieben-Show „Schlag den Star“ an: „Ich hatte das Bedürfnis, einen Kommentar abgeben zu müssen.“
Zu den Trends bei Social Media zählt, dass die Plattformen selbst immer älter werden – die User altern mit, wie Adil Sbai schildert. Was es nicht leichter macht: „Du musst immer mehr tun, um die Leute bei den Inhalten zu halten“, bestätigt Schild.
Eine besondere Herausforderung sei der öffentlich-rechtliche Programmauftrag von funk, für die junge Zielgruppe da zu sein. Da sie altert, musste funk erfolgreiche Formate ziehen lassen, da neue junge Programmmarken aufgebaut werden mussten. Mai Thi etwa begeistert nun beim ZDF, das "World Wide Wohnzimmer" bei Joyn. Es gebe ein ganz anderes Selbstverständnis bei Menschen, die Social Video nutzen würden. funk-Manager Schild bringt es auf den Punkt: „Es ist alles viel schneller geworden!“
Gibt es Evergreens in Social Video?
Ja. „Behind the scenes funktionieren immer und seit Jahren“, berichtet WeCreate-Chef Sbai. Authentizität, die so wichtig sei für die Creator-Szene, sei hier das Geheimnis, ordnet Furlong den Erfolg von „Behind the scenes“ ein.