Der frühere Biathlon-Bundestrainer und Olympiasieger Frank Ullrich holte sich 2021 das Direktmandat im Wahlkreis Suhl – Schmalkalden-Meiningen – Hildburghausen – Sonneberg.
Bundesweit bekannt geworden ist er davor mit seiner Forderung nach einer lebenslangen Pension für Olympiasieger. "Dafür beispielsweise würde ich mich starkmachen", sagte Ullrich der "Welt am Sonntag". Der damals 63 Jahre alte Olympiasieger von 1980 und neunmalige Biathlon-Weltmeister meinte: "Der deutsche Spitzensport besitzt nicht die verdiente Wertschätzung und liegt deshalb auch nahezu am Boden. Leistungen werden nicht adäquat honoriert."
Frank Ullrich tritt nicht wieder als Kandidat für den Bundestag an. Er feierte am 24. Januar 2025 seinen 67 Geburtstag und kann ganz regulär Rente beziehen.
Eine Zusatz-Pension oder wenigstens ein paar Rentenpunkte für Olympiasieger hat er im Parlament nicht weiter verfolgt. In unserer Wahlarena am 14. September 2021 erklärte er auf eine Zuschauerfrage, dass er sich nicht nur auf Olympiasieger, sondern auf alle Leistungsträger in der Gesellschaft bezogen habe - in einer Reihe mit Feuerwehrleuten und Krankenschwestern und anderen. Aber er stehe zu seinen Aussagen.
Auch aus den von ihm vorgeschlagenen Steuervorteilen für Ost-Firmen ist nichts geworden. Vor der Wahl 2021 sprach er mit unserer Redaktion und erklärte, dass die Energiewende aus seiner Sicht „mit Augenmaß“ gestaltet werden müsse, niemand dürfe mit zu hohen Kraftstoffpreisen überfordert werden. Der Politiker plädiert für Photovoltaik, lehnt größere Windräder ab. Er sieht Wasserstoff als die Zukunftstechnologie. Das komplette Porträt lesen Sie hier.
Als Abgeordneter in Berlin war er für viele Anhänger eine Enttäuschung. „Frank Ullrich ist zu sehr auf Sport fixiert und versteht viele Zusammenhänge nicht, hat kein Grundverständnis. Auch seinen Beratern fehlen die Kenntnisse, ein eklatanter Mangel an Basiswissen“, sagt einer, der ihn näher kennt. Ein anderer nennt diese Einschätzung eine Verharmlosung. In der SPD ist man ernüchtert. Man habe von dem Hoffnungsträger anderes erwartet. Irritiert war auch ein Genosse aus der Region, der sogar seinen Beamtenstatus aufgegeben hatte, um das Wahlkreisbüro zu managen. Doch einige Wochen später war der langjährige Lehrer lieber wieder Lehrer. Den Krach von damals können Sie hier noch einmal lesen.
Nach „gründlicher Abwägung und in enger Abstimmung mit meiner Familie“ habe er sich entschieden, nicht wieder für ein Mandat im Bundestag zu kandidieren, teilte Ullrich am 11.11.2024 auf Instagram mit.