US-Präsident Donald Trump hat Zweifel am Bestand der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen geäußert. Auf die Frage, ob die zwei Seiten die Waffenruhe einhalten und das Abkommen weiter erfüllen werden, sagte Trump: "Ich bin nicht zuversichtlich." Der Konflikt sei "nicht unser Krieg, es ist ihr Krieg", fügte der US-Präsident kurz nach seiner Vereidigung hinzu.
Trump sagte, die Hamas sei durch den Krieg "geschwächt" worden. "Ich habe mir ein Bild aus dem Gazastreifen angeguckt. Der Gazastreifen ist wie ein riesiges Abrissgelände." Der Immobilienmogul argumentierte, dass das Palästinensergebiet einen "fantastischen" Wiederaufbau erleben könnte, wenn das Abkommen weiter erfüllt werde. "Es ist ein phänomenaler Ort am Meer - bestes Wetter", erläuterte Trump. "Einige schöne Dinge könnten damit gemacht werden."
Israel und die Hamas hatten am Sonntag mit der Umsetzung des Waffenruhe-Abkommens begonnen, das unter anderem den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen vorsieht. Trump unterstützt das Abkommen, hat aber gleichzeitig klar gemacht, dass er fest an der Seite Israels steht.
In einer seiner ersten Entscheidungen nach seiner Vereidigung am Montag nahm er per Dekret die von seinem Vorgänger Joe Biden erlassenen Sanktionen gegen israelische Siedler im Westjordanland zurück. Biden hatte im Februar 2024, ebenfalls per präsidialem Dekret, die Sanktionierung von Menschen und Gruppen wegen gewalttätiger Übergriffe auf Palästinenser ermöglicht.
Israel hatte das Westjordanland im arabisch-israelischen Krieg 1967 erobert und hält es seitdem besetzt. Inmitten von drei Millionen Palästinensern leben mehr als 490.000 Israelis im Westjordanland in völkerrechtlich illegalen Siedlungen, die immer weiter ausgebaut werden.
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich bedankte sich bei Trump für dessen "unerschütterliche Unterstützung". Die Sanktionen stellten "eine ernsthafte und unverhohlene Einmischung in die inneren Angelegenheiten Israels und eine ungerechtfertigte Verletzung der demokratischen Grundsätze und des gegenseitigen Respekts dar", erklärte Smotrich im Onlinedienst X.
Die palästinensische Autonomiebehörde warnte hingegen, Trump animiere "die extremistischen Siedler" zur Gewalt.