Auch am Mittwochabend gibt es kein Vorbeikommen. Keine Chance. Selbst wenn ich es mir so sehnlichst wünsche. Es wird vergebens sein. Widerstand zwecklos. Irgendwann in der Unity Arena in Oslo gibt mir die süße Caroline wieder Saures. Dann ertönt das Lied „Sweet Caroline“ mit der Refrainzeile:
Sweet Caroline. (Oh, oh!) Good times never seemed so good. I've been inclined. (Oh, oh!) To believe they never would.
Oh, oh. Übersetzt heißen die Zeilen: „Süße Caroline. Gute Zeiten schienen nie so gut. Ich war geneigt zu glauben, sie würden es nie.“ Oh, oh. Werter Neil Diamond, da haben sie ganz schön was angestellt.
Der große amerikanische Singer-Songerwriter schrieb den Gassenhauer bereits im Jahr 1969, und durch diverse Sportveranstaltungen ist das Lied immer noch populär. Kein Handball-Turnier im Januar ohne diesen Evergreen. Und die Zuschauer singen begeistert mit und wippen im Takt und sind glücklich.
Nichts gegen Neil Diamond, wirklich nicht. Ich mag das Album „Beautiful Noise“ aus dem Jahr 1976 sehr, ich finde „If you know what I mean“ ist auch heute noch eine Ballade, die sich hören lassen kann.
Aber „Sweet Caroline“? Dieses Lied in der Endlosschleife? Das ist schon hart. Bei jeder WM, bei jeder EM. Bei jedem Spiel.
Süße Caroline, nicht böse sein. Aber es reicht. Doch welcher Song könnte eine Alternative sein? „Is this the way to Amarillo“? Nein, bitte nicht! „Stars“ von Coldplay? Nein, zu romantisch, mit all den Feuerzeugen. „Give me a man after midnight“ von Abba? Schon besser. „Major Tom“. Leider anderweitig belegt.
Wirklich schwierig. Wobei, da fällt mir gerade ein, es geht ja noch unpassender. „We are the champions“ bei einem Hauptrundenspiel, nein, ist ziemlich daneben. „Atemlos durch die Nacht“. Das trifft zwar auf die dänischen Handballer zu, aber: 2014, Frau Fischer, ist jetzt auch schon ein Weilchen her.
Also gut, süße Caroline. Augen (Ohren!) zu und durch, am Mittwoch.