Die riesige Sensation war in weiter Ferne, aber eine große Überraschung hat der TV Hude III geschafft: Beim TV Friedeburg, einer der drei vermeintlich übermächtigen Mannschaften in der Tischtennis-Verbandsliga, gab es eine klare 0:9-Packung. Doch den TSV Lunestedt II besiegte die Drittvertretung daheim mit 9:6. "Damit haben wir unser Saisonziel sogar schon übertroffen. Wir wollten in irgendeinem Spiel mal irgendwie einen Punkt holen", freute sich Kapitän Marc Engels.
Die Huder hatten sich vor dieser Saison – anders als in den Vorjahren – bewusst dafür entschieden, nur Spieler in der dritten Mannschaft einzusetzen, die annähernd immer spielen können. Sie wollen auf Personalrochaden und Spieler, die nur ab und zu dabei sein könnten oder in zwei Mannschaften spielen, verzichten. Dafür nehmen sie in Kauf, laut Engels "Absteiger Nummer eins" zu sein.
Klarer Abstiegskandidat
Gegen Lunestedt wurden gerade diejenigen zu Erfolgsgaranten, die sonst gar nicht dort gespielt hätten, wo sie nun antraten: Tom Piper, der in der vergangenen Saison im unteren Paarkreuz 9:11-Siege geholt hatte, war nun in der Mitte doppelt siegreich, schlug dabei unter anderem den "Hude-Schreck" Hüseyin Özer, der gegen den TVH sonst immer besonders erfolgreich war.
Und "unten" gab es 4:0-Punkte durch Cedric Meißner, der aus der Bezirksoberliga-Mannschaft hochgerückt ist, sowie Zugang Noah Krüger, der aus dem unteren Paarkreuz des Bezirksligisten Wildeshausen gekommen war. "Natürlich haben wir auch davon profitiert, dass Lunestedt mit Ersatz angetreten ist", meinte Engels.
Außenseitersiege ebnen den Weg
Trotz des Fehlens der Nummern zwei und vier, Frank Mauritius und Matthias Wilbrandt, war von einem Sieg der Huder nicht auszugehen. Die Lunestedter Ersatzspieler waren gegen Hudes Stammspieler immer noch favorisiert. Das zeigen auch die insgesamt 75 TTR-Punkte, die Piper, Meißner und Krüger durch ihre Erfolge dazugewannen. Laut TTR-Arithmetik wären statt der sechs eigentlich nur 1,7 Siege aus ihren Einzeln wahrscheinlich gewesen. Entscheidend ist aber eben doch die Leistung am Tisch, das zeigten die Huder nun.
Die drei fehlenden Zähler zum 9:6-Sieg holten Dietmar Scherf und Patrick Gerken durch einen sicheren Erfolg im Doppel gegen Henning Hoffmann und Arne Gebken sowie Engels und Scherf in ihren Einzeln gegen Hoffmann. "Das hat richtig Spaß gemacht, es stimmt in der Mannschaft", freute sich Engels.
Keine Chance gegen Titelfavoriten
Das 0:9 beim Titelaspiranten Friedeburg drückte derweil nicht auf die Stimmung. "Klar hätten wir gerne einen Ehrenpunkt geholt. Aber es war schon schön, dass wir in den einzelnen Spielen nicht komplett abgeschossen wurden, sondern phasenweise auch mal mithalten konnten", meinte Kapitän Engels. Zwar fehlten bei den Gastgebern sogar noch der ehemalige Bundesliga-Spieler und Chef der Online-Plattform "Mytischtennis" Jochen Lang und der ehemalige TV-Bachelor Dominik Stuckmann, trotzdem waren sie für die Huder zu stark besetzt.
Mit Christian Reichelt und Stefan Höppner standen im oberen Paarkreuz immer noch zwei Spieler am Tisch, die auch in der Regionalliga mitspielen könnten, sowie an Position vier die 17-jährige Faustyna Stefanska, die schon für Deutschland bei internationalen Jugend-Turnieren angetreten ist und zuletzt in der 3. Bundesliga der Damen gespielt hat.
Für die Huder reichte es so nur zu fünf einzelnen Satzgewinnen, meist in der Anfangsphase der Spiele. Danach legten die Gastgeber jeweils zu und siegten klar.